Götzis. (sch) „Applaus“, das Tournee-Theater Götzis, erfreut sich auch in der neuen Saison wie eh und je großer Beliebtheit; deshalb war auch das erste Gastspiel am Mittwoch auf der Kulturbühne AMBACH schon ausverkauft. Das „a.gon münchen, Theater aus Leidenschaft“ präsentierte eine eher selten gespielte Komödie des französischen Dramatikers Jean Guitton (1887-1973) mit dem verheißungvollen Titel „Zuviel ;Liebe“. Der Autor lieferte gleich noch ein Bonmot dazu: „Wofür sollten die Frauen an uns Rache nehmen? Aus zuviel Liebe, mein Herr!“ Nun, wenn der Theaterfan die Schlagworte Liebe, Paris, Blumenladen im Programm liest, kann er sich zu Recht auf eine spritzig-kapriziöse Story freuen. Maitre Jean Guitton sorgte zusammen mit Regisseur Stefan Zimmermann zwar für einen zünftigen Klamauk mit auch breiter Besoffenen-Szene, das fein gestrickte Geflecht eines niveauvollen französischen Krimi-Spaßes war aber nicht vorhanden. Dieses „Zuviel Liebe“ bezieht sich auf den smarten Herzensbrecher Michel Bressac, der ein blondes Blumenmädchen und gleichzeitig eine verheiratete Dame „liebt“, der Herr Gemahl kommt drauf wie auch Marie-Luise im Blumenladen; es gibt zwei Eifersuchts“morde“, aber ohne Leichen, und ein recht konstruiertes Happyend.
Herrliche Nebenfigur
Im Ensemble war der bekannteste Name Michel Guillaume, alias TV-Kommissar Theo Renner in SOKO 5113. Als mehrfacher Lover Michel und Pariser auch noch wirkte er leider sehr flach und blass, absolut kein amouröser Filou. Ein herziges Temperamentbündel hingegen war Astrid Kohrs als eifersüchtiges Blumenmädchen. Neben Stefan Rehberg, Nicole Spiekermann und Titus Horst glänzte allein der bekannte Grazer Schauspieler Werner Haindl als alter Philosoph Trivoux im Blumenladen. Als weißhaarige, humorvoll-charmante Nebenfigur versprühte er abgeklärte Lebensweisheit mit sehr menschlichen Zügen. Die Perle des Gastspiels! Ein freundlicher „Applaus“-Auftakt zwar, man freut sich aber auf Besseres.
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