Die Produktionsgewerkschaft (Pro-Ge) hat nach der Firma Elb-Form in Vandans nun auch deren Mutter Erne Fittings in Schlins bei der Gebietskrankenkassa (GKK) angezeigt, wie Pro-Ge-Landessekretär Siegfried Birnleitner gegenüber den VN bestätigte. Grund des Unmuts: Die Unternehmen hätten Mehrarbeitszuschläge nicht ausbezahlt. Konkret seien Mitarbeiter von einer Vollzeit- auf eine Teilzeitanstellung umgestellt worden hätten aber nach wie vor voll gearbeitet.
Die Mehrstunden würden nun auf einem Zeitkonto liegen ohne mit dem gesetzlichen Zuschlag von 25 Prozent ausbezahlt zu werden, so der Vorwurf der Pro-Ge. Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die GKK sowie das Finanzamt seien von der inkorrekten Abrechnung betroffen. Die Firma Elb-Form weist den Vorwurf entschieden zurück und geht nun in die Offensive. Wie Geschäftsführer Jürgen Kortenkamp gegenüber den VN erklärte, wolle man den Vorwürfen durch eine selbst angeforderte Überprüfung durch die GKK entgegentreten. Wir wollen, dass das möglichst rasch passiert, so der Geschäftsführer. Wir sind uns keiner inkorrekten Abrechnung bewusst. Alles wurde nach den Regeln des Kollektivvertrags abgerechnet, betont er.
Den konkreten Inhalt der Anzeige kenne Kortenkamp aber nach wie vor nicht. Die Gewerkschaft ist nicht mit uns in Gespräche getreten, bemängelt der Geschäftsführer. Er bevorzuge normalerweise den direkten Weg der Kommunikation. Die Firma Elb-Form hat keinen Betriebsrat und ich weiß aus Erfahrung: Wenn sich eine Firma mit den Dingen nicht auseinandersetzt, gibt es keine offenen Gespräche, verteidigt Birnleitner den eingeschlagenen Weg. Zahlreiche Mitarbeiter seien auf ihn zugekommen, nur durch die Anzeige könne der Sachverhalt nun geprüft werden. Sollte sich der Vorwurf dabei nicht erhärten bin ich mir auch nicht zu schade, mich anschließend zu entschuldigen, sagt er.
Nach den Berechnungen der Pro-Ge sei die Elb-Form der GKK durch die inkorrekten Abrechnungen mindestens 20.000 Euro schuldig geblieben, bei der Firma Erne Fittings handle es sich um eine Summe von mindestens 55.000 Euro. Von Seiten der Firma Erne Fittings war für die VN gestern niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
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