Anton aus Marul, der Musikant Gottes

Schuberts “Wem künd ich mein Entzücken ” als persönlich-musikalisches Leitmotiv.
(amp) Seit 60 Jahren sitzt Anton Burtscher an Festtagen, bei freudigen und traurigen Anlässen auf dem “Orgelbock” der Maruler Kuratienkirche, die der Heiligen Katharina geweiht ist. Bereits als Schulbub durfte Anton erstmals am 13. Juni 1950 die Sonntagmesse mit Schuberts “Wohin soll ich mich wenden?” musikalisch umrahmen, nachdem er zuvor an der Musikschule in Bludenz zwei Jahre Klavier und ein Jahr Orgelunterricht erhalten hatte. Anton ist gemeinsam mit seinen Brüdern Siegfried, Otto, Emil und Schwester Herta im Bergdorf Marul aufgewachsen und sein Lebtag der Parzelle treu geblieben. Die Musikalität wurde den Burtschers praktisch in die Wiege gelegt. Schon Vater Josef Burtscher war in Marul Organist. “Ich konnte beim Schuleitritt Noten lesen”, erinnert sich Anton an seine musikalische “Kinderstube”, in der auch ein Harmonium zum “Herumdrücken” stand. Während seiner Ausbildungszeit zum Schwachstromtechniker und seiner Aktivzeit bei verschiedenen Betrieben außerhalb des Tales mussten Lehrer Gernot Ganahl und Elisabeth Amann “einspringen”, wenn Anton verhindert war. Seit ein paar Jahren ist mit Hellen Sparr de Heer eine weitere Organistin in Marul zu Hause.
Acht Pfarrherrn
Während seiner Organistenzeit diente Anton Burtscher insgesamt acht Pfarrherrn. Der jüngste ist Pfarrmoderator Bruno Bonetti. “Mit dem Bruno kam a guat gschiera!” lässt Anton nichts über den Seelsorger kommen. Als Redakteur des Maruler Pfarrblattes hat das “Gespann” Anton-Bruno über den Orgeldienst hinaus Kontakt. Dass sich der 1900 von Otto Burtscher gegründete Maruler Kirchenchor nicht halten ließ, bedauert Anton. “Es wird immer schwieriger Leute zu finden, die sich auch am Sonntag und am Feiertag binden lassen”, weiß Anton aus eigener Erfahrung. Gemäß dem Motto “Mit Beten verdient man sich den Himmel, mit Singen doppelt und mit Musizieren dreifach” will sich Anton auch in der Pension nicht sein “Glöbile” nehmen lassen und bleibt “Musikant Gottes”, solange es ihm seine Gesundheit erlaubt. Der Wunsch nach einem besseren Instrument in der Kirche ist ihm in den letzten Jahren aus Kostengründen stets versagt geblieben. “Man darf die Hoffnung niemals aufgeben” lacht Anton und schließt mit der Schubert-Formel “Alles unser Tun und Wirken sei ein frommer Lobgesang”. Diözese und Pfarrgemeinde haben dem Jubilar gratuliert.
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