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Antikorruptionssystem von MAN soll bis Jahresende stehen

Der deutsche Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN baut ein Antikorruptionssystem nach dem Vorbild von Siemens auf. Die Münchener führen einheitliche Compliance-Strukturen in allen Konzernteilen ein, wie der oberste Korruptionsbekämpfer Olaf Schneider dem "Handelsblatt" (Dienstag-Ausgabe) in einem Interview sagte.
Zudem gebe es eine Ansprechstelle für Fragen rund um rechtschaffenes Verhalten und ein System zum Melden verdächtiger Vorgänge. “Jedes gute Compliance-System sollte die Möglichkeit geben, Hinweise auf Missstände zu liefern”, sagte Schneider.

Siemens hält seine Mitarbeiter ebenfalls an, fragwürdiges Verhalten den Antikorruptionsbeauftragten anzuzeigen und hatte zeitweise dafür sogar innerbetriebliche Amnestie gewährt. Auch die anderen Teile des MAN-Compliance-Wesens gibt es bereits bei Siemens.

Bei MAN soll das neue System bis zum Jahresende stehen. “Ich brauche Transparenz, Durchgriff und ein eigenes Reporting”, sagte Schneider. Damit soll künftig verhindert werden, dass MAN wie in der Vergangenheit mit Hilfe von Schmiergeldern Aufträge an Land zieht. Der Korruptionsskandal hatte den Konzern schwer erschüttert. Das Unternehmen musste 150 Mio. Euro Strafe zahlen. Zahlreiche Spitzenmanager mussten ihren Hut nehmen, darunter auch Vorstandschef Hakan Samuelsson. MAN prüft Schadenersatzforderungen gegen Mitarbeiter, die in die Affäre verwickelt sind.

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