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Antike römische Stadt gibt im Radarbild Geheimnisse preis

©This undated handout photo released on June 4, 2020 by the University of Cambridge shows a slice of Ground Penetrating Radar (GPR) data from the Roman city of Falerii Novi, near Rome, Italy, revealing the outlines of the town's buildings. - Scientists have unveiled for the first time the contours of an ancient city north of Rome, and all they needed was a quad bike and a radar gun. The splendour of long-buried Falerii Novi in the Tiber River valley, in other words, was revealed without overturning a single stone. Instead, researchers from the University of Cambridge and the University of Ghent in Belgium used ground penetrating radars and satellite navigation to create sophisticated 3-D images of the once-lost town. (Photo by Handout and L. Verdonck / University of Cambridge / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / L. VERDONCK / UNIVERSITY OF CAMBRIDGE " - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS - THIS PHOTO IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY AFP / TO GO WITH AFP STORY BY PHINEAS RUECKERT
Die antike römische Stadt Falerii Novi

Statt Schaufeln, Hämmern und Pinseln nutzten die Forscher ein Bodenradar, um die antike Siedlung Falerii Novi in der italienischen Region Latium bis in rund drei Meter Tiefe zu erkunden.

Tiefe Einblicke in eine versunkene römische Stadt sind auch ohne Ausgrabung möglich. Das zeigt ein Projekt von Archäologen der Universitäten im britischen Cambridge und im belgischen Gent. Statt Schaufeln, Hämmern und Pinseln nutzten die Forscher ein Bodenradar, um die antike Siedlung Falerii Novi in der italienischen Region Latium bis in rund drei Meter Tiefe zu erkunden.

Erstmals ganze römische Stadt kartiert

Radargeräte wurden mit Quads über große Flächen gezogen. Satellitentechnik half, die so erzeugten Echo-Daten exakt zu lokalisieren, wie Professor Martin Millett der Nachrichtenagentur dpa erläuterte. "Die Leute haben das schon früher in kleinem Maßstab gemacht. Aber dieses Projekt ist das erste Mal, dass die Technik angewandt wird, um eine ganze römische Stadt zu kartieren", sagte der Archäologe. Die Ergebnisse der Studie wurden im britischen Fachblatt "Antiquity" veröffentlicht.

Details ohne Ausgrabung entdeckt

Die Stadt Falerii Novi liegt rund 50 Kilometer nördlich von Rom. Ihre Gründung wird auf das Jahr 241 vor Christus datiert. Sie sei etwa halb so groß gewesen wie Pompeji am Vesuv, schreiben die Forscher. Ohne Ausgrabung habe man mit der Radartechnik im Boden "erstaunliche Details" der Stadtanlage entdeckt.

Markt und Tempel sichtbar

Mit Radar durchleuchtet wurden rund 30 Hektar innerhalb der historischen Stadtmauern. Dabei sei alle 12,5 Zentimeter ein "Bild" gemacht worden. So seien ein Badekomplex, ein Markt und ein Tempel untersucht worden. "Man kann dreidimensional sehen, was es unterirdisch gibt", sagte Millett.

AFP

Die Technik funktioniert ähnlich wie normales Radar. Objekte, die unter Gras und anderem versteckt sind, reflektieren dabei die Radiowellen. Die Wissenschafter entwerfen dann mithilfe des Echos ein Bild der Stadtanlage. Die Methode habe viele Vorteile: Man benötige nur wenige Menschen, um in kurzer Zeit eine große Fläche zu erforschen, erläuterte der britische Professor.

Weitere Städte sollen kartiert werden

So werde es möglich, auch wichtige Städte wie Milet in der Türkei oder Nikopolis in Griechenland neu zu erforschen. Was bisher zu groß erschien für eine Ausgrabung oder was überbaut ist, könne so zumindest optisch zugänglich gemacht werden, hieß es.

(APA)

AFP
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