"Anti-Gender-Propaganda"? ÖVP-Filmabend abgesagt

Für den Bregenzer Nationalrat Norbert Sieber ist die Welle an Entrüstung, die eine geplante Vorführung des vom umstrittenen US-Dokumentarfilmer Matt Walsh gedrehten Films "What Is A Woman" im Palais Epstein, das zu den Räumlichkeiten des Parlaments zählt, nicht nachvollziehbar. Auf VOL.AT-Anfrage informiert der ÖVP-Abgeordnete, dass die Veranstaltung unter dem Titel "Transgender und Gender", bei der der Film gezeigt hätte werden sollen, aufgrund der zahlreichen Teilnehmeranfragen, über 150 an der Zahl, nun doch nicht stattfinden könne.
"Meinungsdiktat in der
aufgeheizten Gender-Debatte?"
Die Kritik, der Film des konservativen Regisseurs, der auch als "theokratischer Faschist" bezeichnet werde, sei "Anti-Gender-Propaganda" ist für den Nationalrat nicht nachvollziehbar. "Ich bin der Meinung, dass in der ohnehin aufgeheizten Gender-Debatte ein Meinungsdiktat herrscht. Kritisch zu hinterfragen ist offensichtlich nicht mehr erlaubt und sorgt für eine Welle der Entrüstung. Und bevor man die Auseinandersetzung mit dem Thema im Vorhinein negiert, sollte man sich den Film vielleicht zuerst anschauen", informiert Sieber auf VOL.AT-Anfrage.
Grüne Frauensprecherin
Meri Disoski forderte Absage
Meri Disoski, Grüne Frauensprecherin im Nationalrat, verurteilte im Vorfeld die Veranstaltung und kommentierte die Absage wie folgt: "Morgen wird der Frauenfeindlichkeit, dem Rassismus, der Homo- und Transphobie in den Räumlichkeiten des Österreichischen Parlaments NICHT der rote Teppich ausgerollt werden".
NR Sieber kontert mit Forderung
nach offener Auseinandersetzung
Für den ÖVP-Politiker ist klar, dass der Film für Kontroversen sorgt, er fordert aber eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema: "In dem Film wird u.a. thematisiert, dass es Länder gibt, in denen Kinder im Alter zwischen 11 und 15 Jahren mit Hormonbehandlungen zur Geschlechtsumwandlung ohne dem Einverständnis ihrer Eltern beginnen. Und das ist meiner Meinung nach kritisch zu hinterfragen. Und aufgrund der hohen Nachfrage am Film denke ich, dass dieses Thema durchaus für Interesse sorgt. Aber in gewissen Teilen der Bevölkerung ist wohl eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema nicht mehr erlaubt".
(VOL.AT)
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