Die Teams bemühten sich nach Angaben neuseeländischer Behörden jedoch erfolglos, zu den Brandherden unter Deck der Nisshin Maru aus Japan zu gelangen. Der 8.000 Tonnen schwere, in schwarzen Rauch gehüllte Kutter sei zwischen zwei anderen Schiffen festgezurrt worden, um es vor einem Abdriften ins Eis zu hindern.
Nach Ausbruch des Brands am Donnerstagmorgen waren 126 Besatzungsmitglieder in Sicherheit gebracht worden, mehr als 30 Leute verblieben zu Löscharbeiten auf dem Schiff. Ein Seemann wurde noch vermisst. Er hat das Unglück vermutlich nicht überlebt.
Die Gefahr durch auslaufendes Öl oder Chemikalien schien aber vorläufig gebannt zu sein, nachdem die Mannschaft überschüssiges Wasser aus dem Schiff pumpen konnte. Experten befürchten eine Umweltkatastrophe, falls die rund 1.000 Tonnen Öl und Chemikalien an Bord ins Meer austreten sollten. Nur 100 Seemeilen entfernt siedelt die größte Adelie-Pinguin-Kolonie.
Die Umweltorganisation Greenpeace, die als scharfer Kritiker des japanischen Walfangs gilt, bot an, die Nisshin Maru mit ihrem in der Nähe liegenden Schiff Esperanza abzuschleppen. Man könnte am Samstagmorgen an Ort und Stelle sein, sagte der Chef von Greenpeace Japan, Jun Hoshikawa. Die japanische Regierung hatte dies jedoch abgelehnt.
Weiterhin unklar war, ob die Nisshin Maru auf eigener Kraft einen Hafen ansteuern kann, wenn der Brand gelöscht ist. Das Ausmaß der Schäden ist nur schwer abzuschätzen.
Die Ursache des Brandes, der am Donnerstag am Bord ausbrach, blieb weiter ungeklärt. Eine Beteiligung von Walfanggegnern wird von den neuseeländischen Behörden jedoch ausgeschlossen, da sie mit ihren Schiffen nicht in der Nähe der japanischen Fang-Flotte gewesen sind.
Japan fängt weiter Wale
Ungeachtet des Brandes auf dem japanischen Walfängerschiff in der Antarktis will die Regierung in Tokio die Jagd auf die Meeressäuger vorerst nicht für beendet erklären. Man sei derzeit dabei, das Ausmaß der Schäden auf dem Fabrikschiff Nisshin Maru zu erfassen und habe noch keine Entscheidung über das weitere Vorgehen getroffen, sagte ein Sprecher der Fischereibehörde in Tokio am Freitag.
Japanischen Angaben zufolge ist der Brand auf dem Schiff weitgehend gelöscht. Die neuseeländische Regierung sah die Gefahr schwerer Umweltschäden jedoch noch nicht gebannt.
An Bord befinden sich nach Schätzungen 1.000 Tonnen Benzin, Öl und Chemikalien. Die Regierung in Wellington rief die Besitzer dringend auf, das Schiff von der antarktischen Küste wegzuschleppen.
Nach Angaben des neuseeländischen Umweltministeriums ist Eile geboten. Das gute Wetter in der Region halte nur noch zwei Tage. Umweltminister Chris Carter glaubt nicht, dass das japanische Fabrikschiff den Motor wieder starten kann. Das Schiff gehört zu der umstrittenen Walfangflotte Japans, die trotz internationaler Proteste auch in diesem Jahr wieder Wale zu wissenschaftlichen Zwecken jagt.
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