Antarktis: Rätselhafte Teilchen widersprechen Physik

Ein Ballon über dem antarktischen Eis empfängt Signale, die die Grundlagen der Teilchenphysik infrage stellen.
Rätselhafte Radiopulse aus dem Eis
Das ANITA-Experiment (Antarctic Impulsive Transient Antenna) wurde entwickelt, um hochenergetische Neutrinos zu detektieren, die aus dem All auf die Erde treffen und im antarktischen Eis Radiowellen erzeugen. Bei mehreren Flügen registrierte ANITA jedoch Signale, die aus dem Inneren der Erde zu kommen scheinen – ein Phänomen, das mit aktuellen physikalischen Modellen nicht vereinbar ist.
Neutrinos gegen die Regeln
Neutrinos sind extrem leichte, elektrisch neutrale Teilchen, die kaum mit Materie wechselwirken. Hochenergetische Neutrinos sollten jedoch nicht in der Lage sein, die Erde zu durchqueren, ohne absorbiert zu werden. Die von ANITA detektierten Signale deuten jedoch darauf hin, dass Teilchen aus dem Erdinneren austreten – ein Widerspruch zur etablierten Physik.
Keine Bestätigung durch andere Detektoren
Andere Neutrino-Observatorien wie IceCube in der Antarktis konnten die ANITA-Signale bislang nicht bestätigen. Dies wirft Fragen zur Natur der beobachteten Phänomene auf und lässt Raum für Spekulationen über neue Teilchen oder physikalische Prozesse.
Ausblick: PUEO-Mission
Um den rätselhaften Signalen weiter auf den Grund zu gehen, ist die PUEO-Mission (Payload for Ultrahigh Energy Observations) geplant. Mit verbesserter Technik soll sie die Herkunft und Natur der ungewöhnlichen Radiopulse genauer untersuchen und möglicherweise neue Erkenntnisse über die Teilchenphysik liefern.
Fragen und Antworten zum ANITA-Experiment
Was ist das ANITA-Experiment?
ANITA (Antarctic Impulsive Transient Antenna) ist ein ballongetragenes Experiment, das über der Antarktis fliegt, um hochenergetische Neutrinos zu detektieren, die mit dem Eis interagieren und dabei Radiowellen aussenden.
Welche Signale hat ANITA registriert?
ANITA hat Radiopulse detektiert, die aus dem Inneren der Erde zu kommen scheinen. Diese Signale widersprechen den aktuellen Modellen der Teilchenphysik, da hochenergetische Neutrinos die Erde nicht durchqueren sollten.
Was sind Neutrinos?
Neutrinos sind subatomare Teilchen mit sehr geringer Masse und ohne elektrische Ladung. Sie interagieren kaum mit Materie und sind daher schwer nachzuweisen. Hochenergetische Neutrinos stammen oft von extremen kosmischen Ereignissen.
Warum sind die ANITA-Signale problematisch?
Die von ANITA registrierten Signale deuten darauf hin, dass Teilchen aus dem Erdinneren austreten, was mit dem aktuellen Verständnis von Neutrinos nicht vereinbar ist. Dies könnte auf neue physikalische Phänomene oder Teilchen hinweisen.
Was ist die PUEO-Mission?
PUEO (Payload for Ultrahigh Energy Observations) ist eine geplante Mission, die mit verbesserter Technik die rätselhaften Signale weiter untersuchen soll, um mehr über ihre Herkunft und Natur zu erfahren.
Info:
Das ANITA-Experiment nutzt den sogenannten Askaryan-Effekt, bei dem hochenergetische Teilchen beim Durchqueren eines Mediums wie Eis Radiowellen erzeugen. Diese Radiopulse können mit speziellen Antennen detektiert werden. ANITA ist eines von mehreren Experimenten, die versuchen, die schwer fassbaren Neutrinos nachzuweisen und damit Einblicke in extreme kosmische Ereignisse zu gewinnen.
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