Anstrengender "Tag danach" für Hermann Maier

Österreichs Medien hatten jedenfalls am Mittwoch nur ein Front-Thema. In den ausländischen Zeitungen wurde festgehalten, dass ganz Österreich mit Maier weint. “Die Wintersportnation Österreich verneigt sich vor Hermann Maier”, schrieben etwa die Stuttgarter Nachrichten. Die Financial Times Deutschland hielt fest: “Für die Skination Österreich ist das eine Zäsur”. Il Giornale (Italien) bezeichnet Maier als den “Koloss, der zwei Mal gelebt hat”, und der Schweizer Tagesanzeiger meinte, Maier sei der einzige seiner Zunft gewesen, “der weltweit für Furore sorgt, wenn er irgendwo einen Saal betritt.”
Dass Maier ein Comeback feiern könne, wird kategorisch ausgeschlossen, und das hat nichts mit seinen bald 37 Jahren zu tun. Dabei hatte Maier selbst in der “ZIB 2” mit der Aussage überrascht, dass er sich im kommenden Winter durchaus noch einen Sieg oder zumindest Spitzenplätze zugetraut hätte.
Als Realist, der mit beiden Beinen am Boden steht, ist und bleibt der Rücktritt aber beschlossene Sache. “Das war’s. Ein wunderbarer Lebensabschnitt legt hinter mir”, versicherte der vierfache Weltcup-Gesamtsieger. Sein Ehrgeiz, den er im Skirennsport an den Tag gelegt hatte, werde nun eben bei den neuen Dingen erwachen, hielt Maier fest und machte klar: “Ich schließe nichts aus, denn Ziele sind sehr wichtig für mich. Ich kann mir ein Leben mit Nichtstun nicht vorstellen und ich brauche weitere interessante Kapitel in meinem nächsten Leben.”