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Anstoß für ein neues Kraftwerk

Partenen/VN - Die Illwerke treiben den Erkundungsstollen für das Obervermunt­werk II voran.
Projektplaung für Obervermut II

Ein Herbst der Groß­ereignisse ist das für die Ingenieure und Techniker der Vorarlberger Illwerke im Silvrettagebiet. In wenigen Wochen muss der Vermuntspeicher vorübergehend trockengelegt werden. Die Totalentleerung des Stausees ist erforderlich, um die sicherheitstechnischen Absperrorgane am Grundablass zu erneuern. Überdies geht die Generalsanierung der Staumauer des großen Silvrettasees weiter. Zwischen diesen Großbaustellen erfolgte jetzt gleichsam der Anstoß für ein neues Großkraftwerk der Illwerke, den geplanten Bau des Pumpspeicherkraftwerks Obervermunt II. Nach Kops II, das im Vorjahr in den Vollbetrieb ging, ist es das bislang größte Wasserkraftprojekt, das die VIW angehen. Am Dienstagabend wurde im Kresperstollen in Silvretta-Vermunt der Anschlag für den Erkundungsstollen vollführt. 370 Meter wird der Sondierstollen in den Berg hin vorangetrieben. „Für die Errichtung des geplanten neuen Kavernenkraftwerks ist es wichtig zu wissen, wie das Gebirge und der Fels beschaffen sind“, erklärt DI Dr. Ernst Pürer, Leiter Bautechnik/Engineering der Vorarlberger Illwerke.

Geo-Erkundung

Bis zum Wintereinbruch soll das Erkundungsprogramm, das auch Probebohrungen von der Oberfläche her vorsieht, abgeschlossen sein. Und danach sollen wichtige geologische und felsmechanische Erkenntnisse hinsichtlich Aufbau, Festigkeit und Verformungsverhalten vorliegen. Ernst Pürer: „Daraus ergibt sich dann, welche genaue Lage und welche Ausführung zum Bau der unterirdischen Kraftwerkskaverne für das Obervermuntwerk II bestimmt werden.“ Für das neue Großkraftwerksprojekt wollen die Illwerke bis Jahresende ein Vorprüfungsverfahren hinsichtlich der zu erstellenden Umweltverträglichkeitserklärung einleiten. Die Projekteingabe für das Behördengenehmigungsverfahren soll bis Mitte 2011 erfolgen, das erforderliche UVP-Verfahren dann bis Ende 2012 abgewickelt werden. „Wenn alles klappt, könnte 2013 Baubeginn sein“, sagt Ernst Pürer als Projektverantwortlicher. Die Planungen für Ober­vermunt II sehen vor, das Pumpspeicherkraftwerk zur Gänze unterirdisch als Kavernenkraftwerk zu errichten, das über ein Einlaufbauwerk und einen 3,4 Kilometer langen Druckstollen mit dem Silvrettasee verbunden ist. Für die Anbindung des bestehenden Obervermuntwerks wird vom neuen Triebwasserstollen des Obervermuntwerks II ein Stollenabzweig geschaffen. Die bestehende oberirdische Druckrohrleitung, die aus den 1940er-Jahren stammt, wird abgetragen. „Durch das vorliegende Projekt werden keine zusätzlichen Gewässer beigeleitet oder in Anspruch genommen“, sagt Pürer. Fünf Jahre Bauzeit sind für Obervermunt II veranschlagt. 2018 soll das Kraftwerk, das Spitzen- und Regelenergie zur Verfügung stellt, in Betrieb gehen.

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