Die Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg sei zu Ende März gegenüber dem Vorjahr um 80 Prozent gestiegen, 2.700 seien länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl könnte weiter wachsen, besonders gefährdet seien Geringqualifizierte, Ältere und Eingeschränkte.
Verband will entgegenwirken
Vorarlberg sei aufgrund der Corona-Pandemie binnen kürzester Zeit von nahezu Vollbeschäftigung in ein "Beschäftigungstief" geschlittert, wie es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr da gewesen sei. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Mit einem weiteren massiven Anstieg sei zu rechnen, so der Verband am Donnerstag in einer Aussendung. Für die genannten Personengruppen sei es oft viel schwieriger, eine neue Anstellung zu finden als für die restliche Bevölkerung. "Unser Ziel als Verband ist es daher, der Langzeitarbeitslosigkeit jetzt noch mehr entgegenzuwirken", betonte Benedicte Hämmerle, Geschäftsführerin des Verbandes.
Nähwerkstatt im Aufbau
Laut Studien komme dem Steuerzahler eine Arbeitslosigkeit unterm Strich teurer als Investitionen in Gegenmaßnahmen, etwa Beschäftigungsprojekte. Man wolle daher auf die Entscheidungsträger im Land und im AMS zugehen, um Lösungen zu entwickeln. Die von den Vorarlberger Sozialbetrieben unterstützten Langzeitarbeitslosen trügen derzeit zu wichtigen Aufgaben bei, etwa in der Essensversorgung von Kinderbetreuungen oder der Objektreinigung. Im Aufbau sei derzeit zudem eine Nähwerkstatt für die Produktion von Schutzmasken. Im Verband "arbeit plus Soziale Unternehmen Vorarlberg (SUV)" sind die Angebote für Langzeitarbeitslose von AQUA Mühle, Kaplan Bonetti Arbeitsprojekte, Integra, Carla und der Dornbirner Jugendwerkstätte gebündelt. 2019 wurden rund 3.000 Personen betreut.
(APA)
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