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Anschlag in Sri Lanka

Beim schwersten Anschlag seit Beginn des Waffenstillstands in Sri Lanka Anfang 2002 sind am Donnerstag mindestens 64 Zivilisten getötet worden, darunter acht Kinder.

Mehr als 70 Menschen wurden laut Regierungsangaben verletzt. Die Armee machte die Tamilen-Rebellen der LTTE für den Anschlag auf einen Bus mit Angehörigen der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit verantwortlich.

Die „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) wiesen die Verantwortung dagegen paramilitärischen Truppen zu, die nach Überzeugung der Rebellen von der Regierung unterstützt werden. Unmittelbar nach dem Anschlag bombardierte die srilankesische Luftwaffe die Stadt Mullaittivu, eine Hochburg der LTTE im Rebellengebiet im Nordosten der Insel. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Der Regierungssprecher sagte, mit dem „brutalen Anschlag“ habe die LTTE Spannungen zwischen Tamilen und Singhalesen schüren wollen. Am Donnerstagmorgen waren zwei Minen neben dem Bus ferngezündet worden. Zu dem Anschlag kam es rund 200 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Colombo in einem Gebiet, das von der Regierung kontrolliert wird.

Der Friedensprozess in Sri Lanka steckt derzeit in einer Sackgasse. Der 2002 unter Norwegens Vermittlung geschlossene Waffenstillstand ist äußerst brüchig. Die LTTE ist außerdem erbost darüber, dass die EU die Organisation Ende Mai auf ihre Liste von Terrororganisationen gesetzt hatte.

Die LTTE kämpfen seit 1972 für die Unabhängigkeit oder Autonomie der mehrheitlich von Tamilen bewohnten Gebiete im Norden und Osten des Inselstaats. In dem Konflikt wurden seitdem mehr als 60.000 Menschen getötet. Allein seit Dezember kamen etwa 700 Menschen bei Auseinandersetzungen ums Leben.

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