Gouverneur: Schuss auf US-Podcaster "politisches Attentat"

"Unsere Ermittlungen dauern an, und wir werden im Interesse der Transparenz weiterhin Informationen veröffentlichen", schrieb Patel in den sozialen Medien. Trump stieß nach dem tödlichen Schuss auf seinen einflussreichen Unterstützer eine Debatte über politische Gewalt in den USA an. "Es ist längst überfällig, dass alle Amerikaner und die Medien sich der Tatsache stellen, dass Gewalt und Mord die tragische Folge davon sind, wenn man diejenigen, mit denen man nicht einer Meinung ist, (...) verteufelt", sagte der US-Präsident in einem Video, das er auf Truth Social veröffentlichte.
Direkt nach dieser Ansprache an "alle Amerikaner" ging er zu einer Kritik an "radikalen Linken" über, die seiner Darstellung nach US-Amerikaner wie Kirk mit "Nazis und den schlimmsten Massenmördern und Verbrechern der Welt" verglichen hätten. "Diese Art von Rhetorik ist direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land erleben, und sie muss sofort aufhören." Seine Regierung werde jeden finden, der zu dieser Gräueltat und zu anderer politischer Gewalt beigetragen habe.
Trump: "Dunkler Moment für Amerika"
Kirk wurde am Mittwoch erschossen, als er als Gastredner auf dem Campus der Universität Utah Valley sprach. Er war ein bekannter Vertreter der rechtskonservativen Bewegung in den USA und galt als Trump-Verbündeter. Der US-Präsident sagte, er sei voller Trauer und Wut über die Ermordung Kirks. "Das ist ein dunkler Moment für Amerika."
Kirk war der Gründer der Studentenorganisation Turning Point USA. Er spielte eine Schlüsselrolle dabei, die Unterstützung junger Wähler für Trump bei der Präsidentschaftswahl im November zu mobilisieren. Seine Veranstaltungen auf Universitätsgeländen in den USA zogen immer wieder zahlreiche Menschen an. Kirk gehörte zu einem Netzwerk von Trump-nahen, konservativen Influencern, die halfen, die Agenda des Präsidenten zu verbreiten. Er griff regelmäßig etablierte Medien an und befasste sich oft in provokantem Stil mit Themen wie Migration, Gender und ethnischer Herkunft. Er hatte 5,3 Millionen Follower auf der Plattform X und moderierte einen beliebten Podcast sowie eine Radiosendung mit dem Titel "The Charlie Kirk Show". Zudem war er zuletzt Co-Moderator der Sendung "Fox & Friends" des konservativen US-Senders Fox News.
Würdigungen in den USA
"Der große und sogar legendäre Charlie Kirk ist tot", schrieb Trump. "Niemand hat die Jugend in den Vereinigten Staaten von Amerika besser verstanden als Charlie. Er wurde von allen geliebt und bewundert, besonders von mir, und jetzt ist er nicht mehr unter uns."
"Ewige Ruhe gib ihm, o Herr", schrieb US-Vizepräsident JD Vance, der Kirk nahestand, auf der Plattform X. Der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, erklärte auf X, noch bevor Kirks Tod bestätigt war: "Der Angriff auf Charlie Kirk ist widerlich, abscheulich und verwerflich." In den USA müsse politische Gewalt in jeder Form abgelehnt werden. Der frühere demokratische US-Präsident Joe Biden schrieb: "Es gibt keinen Platz in unserem Land für diese Art von Gewalt. Sie muss jetzt enden. Jill und ich beten für Charlie Kirks Familie und seine Angehörigen."
Schuldzuweisungen an politische Linke
Einige führende Vertreter des rechtskonservativen Spektrums in den USA machten umgehend die politische Linke für die Tat verantwortlich. Die Trump-treue Aktivistin Laura Loomer forderte, "mit der vollen Härte der Regierung gegen die Linke vorzugehen". Jede einzelne linke Gruppe, die gewalttätige Proteste finanziere, müsse geschlossen und gnadenlos strafrechtlich verfolgt werden. Elon Musk schrieb auf seiner Plattform X: "Die Linke ist die Partei des Mordes."
"Amerika hat einen seiner größten Vorkämpfer verloren", erklärte der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Stephen Miller, auf X. "Wir alle müssen uns nun dem Sieg über das Böse widmen, das Charlie aus dieser Welt gestohlen hat."
Die Reaktionen der Demokraten fielen zurückhaltender aus. Der frühere US-Präsident Barack Obama erklärte in einer Stellungnahme, das Motiv des Täters sei noch unbekannt. Diese Art von verabscheuungswürdiger Gewalt habe jedoch keinen Platz in der Demokratie. Die demokratische Ex-Abgeordnete Gabby Giffords, die 2012 bei einem Attentat schwer verletzt wurde, sagte, politische Meinungsverschiedenheiten dürften niemals mit Gewalt ausgetragen werden. Der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, machte jedoch Trump direkt für die politische Gewalt in den USA verantwortlich. "Das muss aufhören", sagte Pritzker vor Journalisten. Es gebe Leute, die die Situation in den USA anheizten. "Ich denke, die Rhetorik des Präsidenten trägt oft zu einer Aufheizung bei."
Auch aus dem Ausland kamen Reaktionen. Die rechte, italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni postete: "Dies ist ein abscheulicher Mord, eine tiefe Wunde für die Demokratie und für all jene, die an die Freiheit glauben. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Liebsten und der amerikanischen konservativen Gemeinschaft." Ihr Vize Matteo Salvini nannte Kirk auf X einen "stolzen Verfechter der Freiheit. Er wurde während einer öffentlichen Veranstaltung getötet, während er seine Überzeugungen verteidigte."
(APA/dpa/Reuters)
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