Als “überraschend gut” bezeichnet der 35-jährige Götzner seinen Saisonstart beim Giro di Grosseto in Italien am Freitag, bei dem er mit der zweiten Gruppe ins Ziel kam. Nach der letzten, mäßigen Saison mit einigen Stürzen, ist Morscher im olympischen Jahr top motiviert. Vor dem Rennen verbrachte er mit der Mannschaft 14 Tage in der Toskana im Trainingslager. Von der neuen Teamzusammensetzung ist er begeistert. “Bei fünf bis sieben Stunden Training pro Tag zeigte sich die Gruppe harmonisch und als Einheit. Morscher wird von Teammanager Thomas Kofler als seine “rechte Hand” bezeichnet, er ist für administrativen Aufgaben zuständig.
Beruf und Passion
Morscher möchte für sein Team bei den großen Rundfahrten, wie der Tour de Suisse, eine Stütze sein. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, will er zeigen, was in ihm steckt. Die olympischen Spiele sind bei Morscher zwar im Hinterkopf, stellen jedoch kein konkretes Ziel dar. Denn schon 2004 in Athen sei er, als amtierender österreichischer Straßenmeister vom ÖRV, als einziger Landesmeister der teilnehmenden Nationen nicht nominiert worden. “Der Vorzug galt den Pro-Tour Fahrern. Auch als ich 1994 die Österreichrundfahrt gewann, hätte der ÖRV lieber einen anderen Sieger gesehen”, zeigt er sich vom Verband enttäuscht. Mit 35 Jahren ist er der Älteste im Team Volksbank und er weiß, dass viele ihn schon abgeschrieben haben. Doch er fühlt sich noch jung und an Motivation fehlt es dem ehemaligen österreichischen Berg- und Straßenmeister nicht. Das Karriereende werde er nicht vorausplanen, sondern spontan entscheiden. “Als ich mit acht Jahren mein erstes Radrennen bestritt, hätte ich auch nicht gedacht, dass ich so lange an Wettkämpfen teilnehmen werde. Die Leistung passt, also fahre ich weiter. Aber natürlich möchte ich kein Ranglistenfüller sein”, so Morscher. Das Radfahren wird über seine aktive Karriere hinaus seine Leidenschaft bleiben. “Dabei kann ich den Alltagsstress bewältigen, Sport ist auch etwas für die Seele. Momentan kann ich Beruf, Passion und Hobby vereinen.”
Gedanken an die Zukunft
Mit dem Radsport wird er immer verbunden bleiben. Gemeinsam mit dem Radhersteller Corratec habe er in der Entwicklung mitgearbeitet, sowie sich andernorts an der Herstellung einer neuen Schuhsohle eingebracht. “Hier profitiere ich von meinem gelernten Beruf des Maschinenmechanikers. Ich bin mit offenen Augen durch die Welt gegangen. Vielleicht habe ich nicht die Mega Erfolge erreicht, dafür konnte ich aber gute Kontakte zum Sportartikelhandel, sowie zur Zweiradindustrie knüpfen, was mir für später viele Wege offen lässt”, zieht Morscher Bilanz.
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