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Anouk Aimée wird 70

Die Vielgeliebte des französischen Films wird 70 Jahre alt. Sie stand nur für die Großen der Kinowelt vor der Kamera. Ihren Durchbruch feierte sie mit „Ein Mann und eine Frau“.

Damals hieß sie noch Nicole Dreyfus. Doch bei Probeaufnahmen mit Marcel Carné fand der französische Dichter Jacques Prevert ihren Nachnahmen Aimée, die Vielgeliebte. Zu dem Vornamen Anouk kam sie durch ihre erste Rolle in „Das Haus unter dem Meer“, indem sie die Heldin Anouk spielte.

Tatsächlich schien die dunkelhaarige Schauspielerin mit dem Kino und dem Publikum eine Liebesgeschichte zu verbinden. Sie stand nur für die Großen der Kinowelt vor der Kamera und wurde vom Publikum gefeiert. Am kommenden Samstag (27. April) wird Anouk Aimée 70 Jahre alt.

In 40 Jahren hat die Tochter eines Schauspielerehepaars rund 30 Filme gedreht – mit Federico Fellini, Bernardo Bertolucci, Claude Lelouch und Robert Altman. Die Namen der Schauspieler, die zu ihren Lieblingspartnern zählten, waren nicht weniger bekannt: Marcello Mastroianni, Michel Piccoli, Ugo Tognazzi oder Jean-Louis Trintignant. Die faszinierende Darstellerin erhielt mehrere Preise. Neben dem Preis als beste Darstellerin in Cannes 1980 wurde ihr eine ganz besondere Ehre zuteil: Der Pariser Couturier Emmanuel Ungaro erkor sie in den 80er Jahren zu seiner Muse und taufte sein Parfüm in Gedanken an Anouk „Diva“.

Für den Film entdeckt wurde Anouk mit 13 Jahren beim Einkaufen mit ihrer Mutter. Danach ging alles rasend schnell: Ein Jahr später drehte sie mit Henri Calef „Das Haus am Meer“, zwei Jahre später spielte sie in Italien in dem Film „Die Liebenden von Verona“ von André Cayattes eine moderne Julia und im Jahr 1949 übernahm sie die Hauptrolle in der englischen Produktion „Der goldene Salamander“ – und wurde in Großbritannien als Star gefeiert. „Charme aus Paris“ nannte damals eine Zeitung die dunkelhaarige Schönheit. Mitte der 50er Jahre machte Anouk auch in Deutschland von sich reden. Dort spielte sie mit O.W. Fischer in „Ich suche dich“, „Nina“ und „Stresemann“.

Den internationalen Durchbruch schaffte sie mit Claude Lelouchs „Ein Mann und eine Frau“, der 1966 in Cannes die Goldene Palme erhielt und dem 1986 die Fortsetzung „Ein Mann und eine Frau – 20 Jahre danach“ – ebenfalls von Lelouch – folgte. Männer spielten nicht nur in ihren Filmen eine wichtige Rolle, sondern auch in ihrem wirklichen Leben. „Kein Mann, keine Anouk Aimée, kein Film. Ist ein neuer Mann da, gibt es eine neue Anouk, einen neuen Film und meistens auch Erfolg“, schrieb einst ein Pariser Journalist.

Insgesamt war die Diva vier Mal verheiratet. Seit einigen Jahren schon ist es still um die Vielgeliebte geworden. Zuletzt war sie 1995 in Robert Altmans Satire über die Welt der Mode „Prèt-á-porter“ als arrivierte Designerin zu sehen. Vielleicht muss erst wieder ein Mann in ihrem Leben auftauchen, damit sie erneut vor die Kamera tritt.

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