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Anno 1404: Venedig

Spione: Die heimlichen Stars von Anno 1404 - Venedig.
Spione: Die heimlichen Stars von Anno 1404 - Venedig. ©Waibel
Die Anno-Reihe ist eines der beliebtesten Aufbauspiele überhaupt und nach der Aufgabe der Age of Empires-Serie das letzte ernstzunehmende mit Wirtschaftspart und einer Vielfalt an Spielmodi. Bis auf den Multiplayer – diesen liefert Ubisoft mit dem Addon „Venedig“ nun nach.  

Lang lang ist´s her – als ich dazumal noch voller Genuß Anno 1503 gespielt habe. Für damalige Zeiten eine spielerische Offenbarung – Wirtschaft und Aufbaustrategie in einer unterhaltsamen und dennoch ernsthaften Simulation. Viele Jahre sind seither ins Land gezogen, doch letztes Jahr setzte Ubisoft mit dem Erscheinen von Anno 1404 dem Genre die Krone auf. Fans und Kritiker gleichermaßen waren sich einig -  das war das beste Anno aller Zeiten und eines der besten Aufbau-Strategiegames überhaupt. Einziger Kritikpunkt: Der fehlende Multiplayer via Netzwerk. Das Addon Venedig, das mittlerweile erschienen ist, bügelt diese Macke im Lack aus und bietet noch viel mehr.  

„Venedig“ erweitert Anno 1404 um eine neutrale Fraktion, – mit den Venezianern halten auch zahlreiche neue Fähigkeiten und Features Einzug ins Anno-Universum. Doch worauf Fans wirklich sehnsüchtig gewartet haben, ist der neue Multiplayer-Mode. Vier Gruppen mit bis zu zwei Spielern können mit oder gegeneinander eine Partie absolvieren. Im Koop-Modus werden Ressourcen, Geld und Ruhm geteilt, wenn ein Teammate etwas bauen will, wird dem Team angezeigt, welche Ressourcen dazu erforderlich sind. Gemeinsam statt einsam wird online oder im LAN-Netzwerk aufgebaut. Wer online spielen will, muss sich aber erst einen Ubisoft-Account anlegen.

Da Anno-Partien sich oft über eine längere Zeit hinziehen können, hat Ubisoft eine praktische Speicherfunktion für die Multiplayer-Partien eingebaut. Daneben sorgen einstellbare Modifikatoren wie knappere Ressourcen oder aggressive Korsaren für einen strafferen Spielablauf, falls gewünscht. Nebst kriegerischen Auseinandersetzungen kann aber auch friedlich aufgebaut werden, Kampagnen ohne Kämpfe bestritten werden. Dazu fügt Ubisoft aber ein trickreiches Agenten-System hinzu. Durch Einschleusen von Leuten in Schlüsselfunktionen gegnerischer Städte können die Geschehnisse dort maßgeblich beeinflusst werden.

Als Spielziel winkt der Stadtschlüssel, dem gegenüber muss der Gegner auf der anderen Seite durch Prunkbauten und das Horten von Luxusgütern Einfluss auf diese Entwicklung nehmen. Gerade letzteres verteuert die Stadtsitze dergestalt, dass dem Kontrahenten das Vorankommen deutlich erschwert wird. Einfluss ist das Zauberwort, und der Überraschungseffekt kann groß sein, weil man nicht sieht, wie viel Einfluss der Gegner schon in der Stadt hat. Präventiv wirkt man zuviel Einfluss wiederum dadurch entgegen, wenn man seinen Gegner sabotiert, damit sein finanzielles Fortkommen erschwert wird. Denn Ratssitze kosten Geld, viel Geld.

Die Spione, die man ausschicken kann, können Brände legen, Brunnen vergiften, Aufstände anzetteln und allgemein dafür sorgen, dass die Wirtschafts des Gegenüber nicht in Fahrt kommt. Vor Einsatz der Geheimagenten muss aber ein Geheimkabinett gebaut werden, dessen Errichtung viele Ressourcen kostet. Leider können bis auf solche Spezialbauten keine venezianischen Städte errichtet werden, was die Freude über die neue Fraktion etwas schmälert.

Technisch ist das Addon auf der Höhe des vor einem Jahr erschienenen Hauptspiels, das heute noch die Hardware selbst aktueller Rechner fordert. Außerdem sind durch die venezianische Architektur einige interessante optische Upgrades hinzugekommen. Die Häuser der Venezianer sind extrem detailverliebt gestaltet und überzeugen mit wunderschönen Texturen. Das rege Treiben in den Kanälen und den prunkvoll verzierten Städten lädt zum Staunen ein und ist auch für Zuschauer ein echter Hingucker.

Fazit:

Fans der Anno-Serie bietet das Addon wieder viel Spielspaß, über das Online-Multiplayer-Feature werden sich besonders die langjährigen Anno-Spieler sehr freuen. Zwar erfindet „Venedig“ das Rad nicht neu, aber besonders die Spionagefunktion macht im Multiplayer richtig Laune. Außerdem lockt die hübsche venezianische Architektur auf dem gewohnten Anno-Level mit Detailverliebtheit und schönen Texturen. Leider ist das neue Volk bis auf die Spione nicht spielbar. Auch soundtechnisch zeigt sich „Venedig“ von der Anno-Schokoladenseite. So ist das Addon eine würdige und wertige Ergänzung für Aufbaustrategen aller Colours und insbesondere Kenner der Serie.

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