Die syrische Kurdenmiliz YPG habe das Attentat in Zusammenarbeit mit der türkischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgeführt, erklärte Davutoglu am Donnerstag. Neun Personen seien in Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen worden, sagte der Premier.
Anschlagsauto gefahren
Zuvor hatte es in Medienberichten geheißen, bei dem Attentäter handle es sich um einen Mann, der als Flüchtling in die Türkei gekommen sei und einer Kurdenmiliz in Syrien nahegestanden habe. Er habe das Anschlagsauto gefahren und sei durch die Explosion getötet worden, berichteten mehrere Zeitungen am Donnerstag unter Berufung auf die Polizei.
Kurdenpartei bestreitet Anschlag
Fingerabdrücke abgenommen
Bei dem Autobombenanschlag auf einen Militärkonvoi im Regierungsviertel von Ankara waren am Mittwoch 28 Menschen getötet und mehr als 60 weitere verletzt worden. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Der syrische Kurde wurde den Medienberichten zufolge nun mittels bei seiner Einreise genommener digitaler Fingerabdrücke identifiziert. Ob es sich um einen Selbstmordattentäter handelte, stand zunächst nicht fest.
Seit dem bisher blutigsten Anschlag in der Türkei, bei dem im Oktober bei einer prokurdischen Friedensdemonstration in Ankara 103 Menschen getötet wurden, gilt die höchste Terrorwarnstufe. Die türkischen Behörden machten damals die Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich.
Elf Touristen getötet
Vor einem Monat sprengte sich ein mutmaßlicher IS-Anhänger in Istanbul in die Luft und tötete elf deutsche Touristen. Die türkischen Sicherheitskräfte nahmen in den vergangenen Wochen zahlreiche mutmaßliche IS-Kämpfer fest, die Anschläge in Ankara und der Metropole Istanbul geplant haben sollen.
Im Südosten des Landes geht die Armee mit aller Härte gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor. Die Rebellen verüben immer wieder Anschläge auf die türkischen Sicherheitskräfte. Der jahrzehntelange Konflikt mit der PKK eskalierte im vergangenen Sommer wieder, nachdem der Friedensprozess mit der türkischen Regierung zusammengebrochen war. (APA)
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