Allen Familienmitgliedern und nicht unbedingt benötigten Diplomaten würden kostenlose Flüge aus China angeboten, sagte der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage nach Angaben des Fernsehsenders BBC. Nach Einschätzung von Julie Gerberding, einer Direktorin der US-Seuchenschutzbehörde, droht trotz Fortschritten bei der Erforschung der Krankheit ein Ausbruch in allen Kontinenten der Erde.
Japan weitete am Freitag seine Reisewarnungen aus. Nicht nur das besonders betroffene Hongkong und die südchinesische Provinz Guangdong sollten gemieden werden, sondern unter anderem auch das kanadische Toronto, Singapur und die vietnamesische Hauptstadt Hanoi, so die Regierung. Mehr als 2.500 Einwohner Torontos sind in Quarantäne. Weltweit registrierte die WHO-Zentrale in Genf bis zum Donnerstagabend 2.270 SARS-Fälle und 79 Tote.
Ein australischer Experte hat Befürchtungen über eine weltweite SARS-Epidemie großen Ausmaßes zurückgewiesen. Es sei unwahrscheinlich, dass die atypische Lungenkrankheit Dimensionen wie die Grippewelle von 1918 mit Millionen Todesopfern annehme, sagte der Mikrobiologie-Professor an der Monash University in Melbourne, John Mills, am Freitag. „Die Epidemie von 1918 wurde durch einen Influenza-Virus übertragen, der lange Distanzen in der Luft überwinden konnte.“ Das SARS-Virus hingegen scheine nur durch „engen menschlichen Kontakt entweder durch Berühren oder Einatmen von Partikeln“ übertragen zu werden, sagte Mills.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte Zweifel an einer raschen Eindämmung der Krankheit angemeldet. Das vermutlich für die Krankheit verantwortliche Virus sei „schneller als unsere wissenschaftlichen, kommunikativen oder Kontroll-Mechanismen“, schrieb CDC-Chefin Julie Gerberding in einem Artikel für das Fachblatt „New England Journal of Medicine“. Daher sei die Frage zu stellen, ob eine Epidemie großen Ausmaßes noch verhindert werden könne.
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