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Angst vor der SW-Zukunft

Fußball-Bundesligist SW Bregenz spielte sich im Herbst auf Platz fünf und hielt diesen trotz eines schlechten Frühjahrs. Der Verein handelt zu spät, sagt Trainer Regi van Acker. Und hatte nicht mehr viel Freude.

NEUE: Ein kluger Schachzug, mit der Einwechslung von Co-Trainer Roland Kornexl im Spiel gegen Sturm (1:4) zu zeigen, wie groß die Misere in Bregenz wirklich ist.
Regi van Acker: “Vladimir Vuk hätte schon in der Pause ausgewechselt werden müssen, ich bat ihn, auf die Zähne zu beißen. Irgendwann ging es eben nicht mehr. Das zeigt, wie klein unser Kader am Ende war.”

Am Saisonbeginn wusste man bei einem 21-Mann-Kader schon, dass nicht viel passieren darf.
Regi van Acker: “…und dann passierte zu viel. Im Winter sind mit Lawaree und Eller zwei Spieler gegangen, jetzt kamen Berchtold und Hlinka auf Grund der finanziellen Schwierigkeiten dazu. Und dann die vielen gesperrten und verletzten Spieler. Was zuletzt passiert ist, ist peinlich für unseren Verein. Es ist schade, dies sagen zu müssen, nachdem ein fünfter Platz zu Buche steht.”

Viel Freude hat Ihnen der Verein im Frühjahr nicht gelassen.
Regi van Acker: “Das ist doch logisch, ich gewinne gerne jedes Spiel. Das ist zwar unrealistisch, aber als Trainer habe ich Ambitionen.”

Wie war diese Platzierung schlussendlich möglich?
Regi van Acker: “Wir haben im Herbst super gespielt und super gepunktet. Im Frühjahr haben auch andere nicht viele Zähler geholt, das kam uns zugute. Denn wir stehen im Frühling auf dem letzten Platz der Tabelle.”

Und die Abwehr entwickelte sich wieder zum Sorgenkind. 58 Gegentore, nur zwei Vereine kassierten ein paar mehr.
Regi van Acker: “Ja, das ist richtig. Aber unser Spiel ist auch offensiv ausgerichtet, da kassierst du immer mehr. Spaß am Spiel bedeutet auch mehr Gegentore. Ich gewinne eben lieber 3:2 als 1:0.”

Bleibt der offensive Stil?
Regi van Acker: “Da müssen wir sehen, wer zur Verfügung steht.”

Das klingt nicht sehr optimistisch.
Regi van Acker: “Das bin ich auch nicht. Ich habe Angst vor der Zukunft in Bregenz.”

Sie haben bezüglich neuer Spieler Ihre Wünsche deponiert.
Regi van Acker: “Sicher. Aber einerseits heißt es, sie sind zu teuer, andererseits wurde zu spät gehandelt.”

Lawaree beklagte schon die Organisation in Bregenz, Sie die mangelnde Gesprächsbereitschaft zwischen Trainer und Präsident, die Medien die fehlende Information vom Verein, die Zuschauer die Möglichkeiten im Stadion (vor allem für Kinder), ein VIP, der nicht genannt werden möchte, schämt sich, bei den gegebenen Räumlichkeiten während eines Spiels neue Geldgeber für den Verein zu gewinnen. Kann es überhaupt besser werden?
Regi van Acker: “Das ist Sache der Vereinsführung. Eine Frau Müller muss sich um die Werbung kümmern, Josef Kaiser um das Management, Hans Grill ist der Leader. Sie müssen diese Dinge regeln. Ich und die Mannschaft müssen spielen. Wir haben schon zu viel Energie für das Umfeld benötigt. Auch die Mannschaft hinter meiner Mannschaft ist zu klein. Aber für das kleine Budget, das zur Verfügung steht, wurde eine gute Arbeit abgeliefert.”

Zurück zu Ihrer Mannschaft. Am 14. Juni ist Trainingsbeginn. Wenn Sie aus dem Urlaub zurückkommen, sind Sie wann mit dem zufrieden, was sich getan hat?
Regi van Acker: “Das werde ich beim ersten Training sehen. Noch ist Zeit. Nur wenn nichts passiert, sind wir in der nächsten Saison Abstiegskandidat Nummer eins.”

Sie sagen schon lange, dass etwas passieren muss.
Regi van Acker: “Ich habe es oft gesagt, öfter als viele denken. Aber wie heißt es doch so schön? Wer nicht hören will…”

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