"Angst auf der Strecke ist fehl am Platz"

Das Geräusch auf der Motocross-Strecke in Möggers ist für einen Laien ohrenbetäubend. Dreck wird durch die Luft geschleudert und jeder versucht die volle Leistung aus seiner Maschine zu holen. Natalie erkennt man nur, wenn man genau hinschaut. Denn lediglich ihr Pferdeschwanz, der durch die Luft wirbelt, lässt erahnen, dass unter der dicken Schicht von Schutzbekleidung und Rennanzug eine junge Dame steckt.

Das Motocrossfahren wurde Natalie schon in die Wiege gelegt: „Mein Papa fährt auch leidenschaftlich gerne. Mit fünf Jahren habe ich auf einer 50ccm KTM angefangen zu fahren.“ Kurzzeitig verließ sie die Lust, doch mit zwölf Jahren zog es Natalie wieder zurück auf die Strecke: „Und seitdem bin ich zweimal die Woche auf dem Bike!“ Aufgrund der geringen Frauenanzahl muss Natalie immer mit den Jungs an den Start. „Natürlich wird blöd geredet, wenn ich jemanden hinter mir lasse. Auf der Strecke kämpft jeder, danach sind wir aber alle wieder Crosser-Kollegen!“

Glaube gibt ihr Kraft

Besonders im Motocross-Sport ist ein Sturz schnell passiert und die Verletzungen können schwerwiegend sein. Davor war Natalie bisher, abgesehen von einer gebrochene Hand, gefeit: „Blaue Flecken und Blessuren gehören zu meinem Hobby dazu, genau wie ein abgebrochener Fingernagel“, lächelt die toughe Brünette. „Auch Angst ist fehl am Platz, doch eine gehörige Portion Respekt kann nie schaden. Ich weiß, dass Gott immer an meiner Seite ist und auch auf mich aufpasst. Der Glaube gibt mir Kraft.“ Ihm schickt sie vor jedem Rennen ein kurzes Gebet, damit alles gut gehen wird. In fünf Jahren sieht sich die Werzeugbautechnikerin immer noch auf ihrer 250ccm Kawasaki und hofft auf einen Stockerlplatz bei der Damen-Meisterschaft in der Schweiz. Mit ihrem größten Unterstützer und Vorbild, ihrem Papa, sollte das doch hoffentlich gelingen!

Zur Person: Natalie Fröhle
Alter: 16
Wohnort: Muntlix
Hobbys: Tanzen, Singen
Ausbildung: Lehre als Maschinenbautechnikerin
Vorbilder: Jeb Roczen, Enrico Fröhle (Papa)