Von den Betreibern werden die Vorwürfe zurückgewiesen, Kotew selbst hat sich ins Ausland abgesetzt.
Die Vorwürfe sind brisant: Schon 2004 habe man den neu aufbereiteten Brennstoff eingesetzt, was den Normen widerspreche. Dies sei wesentlich billiger, außerdem habe sich jemand an dem illegalen Treiben bereichert. Kotew verbreitete seine Korruptionsvorwürfe über das Internetportal Youtube, auf dem er außerdem beteuerte, auch Beweise für seine Aussagen zu haben. Er verstecke sich aber zur Zeit im Ausland, weil er um sein Leben fürchte.
Der Chef des Kernkraftwerks, Iwan Genow, dementierte die Vorwürfe heftig. Russland, von wo die Brennstofflieferungen kommen, produziere kein recyceltes Material. Die Aussagen von Kotew erklärte man vonseiten der Betreiber damit, dass der Ingenieur gekränkt sei, seit er nach dem Ausscheiden seines Vorgesetzten bei der Beförderung übergangen worden.
Kotews Vorwürfe tauchten rund zwei Wochen nach Gerüchten über eine vermeintliche Havarie im Kernkraftwerk Kosloduj auf, bei dem auch von einem Austreten radioaktiver Strahlung die Rede war. Dies war vonseiten der Betreiber sowie der Regierung heftig dementiert worden.
Die Bulgaren haben bei der Explosion in Tschernobyl 1986 schlechte Erfahrungen mit der gezieltem Unterdrückung von Informationen bei Kernkatastrophen gemacht, entsprechend sensibel reagiert die Bevölkerung auf angebliche Vorfälle. Nach Kotews Aussagen rief eine der ältesten grüne Organisationen “Ekoglastnost” nach dem Staatsanwalt und verlangte, dass dieser die Vorwürfe prüfen solle.
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