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Angeklagter Milliardär hatte gefälschten österreichischen Pass

Warum hatte Epstein einen österreichischen Pass?
Warum hatte Epstein einen österreichischen Pass? ©AP
Redaktion redaktion@vol.at
New York/Wien.  Fall Epstein: Falscher österreichischer Pass in Penthouse des mutmaßlichen Sexualstraftäters gefunden.

In dem Penthouse des mutmaßlichen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein in New York ist offenbar ein falscher österreichischer Pass gefunden worden, den der Milliardär in den 1980er-Jahren verwendet haben soll. Laut dem Nachrichtenportal "Bloomberg" ist in dem Dokument ein Bild von Epstein zu finden, es wurde aber auf einen anderen Namen ausgestellt.

Nur für den Fall einer Flugzeugentführung

Epsteins Anwalt argumentierte, dass der Milliardär den Pass nur für den Fall hatte, bei einer Flugzeugentführung als Geisel genommen zu werden. Die Gefahr dafür sei in den 1980er-Jahren bei Flügen in den Mittleren Osten hoch gewesen. Sein Mandant wollte damit "keinesfalls die Behörden hintergehen".

Wer hat den Pass ausgestellt?

Der Pass wurde in den 1980er-Jahren ausgestellt und ist inzwischen abgelaufen. Wer das Dokument ausgegeben hat, war unklar. In dem Pass fanden sich Einreisestempel von Frankreich, Spanien, Großbritannien und Saudi-Arabien. Wie Epstein zu dem Pass gekommen ist, wollte er nicht sagen.

Foto: AP

Minderjährige missbraucht?

Jeff Epstein wird beschuldigt zwischen 2002 und 2005 ein Netzwerk aus oftmals minderjährigen Frauen aufgebaut haben, die er sexuell missbrauchte und zur Prostitution zwang. Der frühere Mathematiklehrer soll in seinen luxuriösen Häusern in New York und Florida unzählige junge Mädchen missbraucht haben. Epstein hat auf nicht schuldig plädiert - es gilt die Unschuldsvermutung.

Foto: AP

Epstein: Rücktritt als US-Arbeitsminister

2008 war Epstein in dieser Sache bereits einem Bundesverfahren wegen Missbrauchsanschuldigungen entgangen, indem er eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft auf Bundesebene einging. Dem Deal hatte der damalige Staatsanwalt in Florida, Alexander Acosta, damals zugestimmt. In der vergangenen Woche war Acosta daraufhin als US-Arbeitsminister zurückgetreten.

Video mit US-Präsident Trump

Am Mittwoch ist in den USA zudem ein Video von US-Präsident Trump mit Jeff Epstein aufgetaucht. Nach Angaben des US-Fernsehsenders NBC stammen die Aufnahmen aus dem Jahr 1992 und wurden für eine Folge der Sendung "A Closer Look" über den Lebensstil Trumps gedreht. Der damals frisch von seiner ersten Frau Ivana geschiedene Immobilienmagnat ist auf dem Video zu sehen, wie er Epstein bei der Party begrüßt. Die beiden stehen zusammen und scheinen über die Cheerleader der Football-Mannschaft Buffalo Bills zu sprechen, die vor ihnen tanzen. An einer Stelle zeigt Trump auf eine der Frauen und sagt augenscheinlich zu Epstein: "Sie ist scharf."

Trump: "Ich war kein Fan"

Trumps frühere Vorliebe für Partys mit attraktiven Frauen ist bekannt und keine der Frauen auf dem nun aufgetauchten Video scheint minderjährig zu sein. Der Präsident hat jedoch bisher eine enge Verbindung zu Epstein abgestritten. Zwar nannte er ihn in einem Interview aus dem Jahr 2002 einen "großartigen Typen". Vergangene Woche betonte er jedoch, seit 15 Jahren kein Wort mehr mit dem Milliardär gewechselt zu haben. "Ich kannte ihn, wie jeder in Palm Beach ihn kannte", sagte der Präsident. "Ich war kein Fan."

Epstein: 2009 in Florida verurteilt

Epstein gilt als unter Politikern und Prominenten extrem gut vernetzt. Der Milliardär zählte früher unter anderem Ex-Präsident Bill Clinton und Prinz Andrew zu seinen Freunden. Seit 2008 wird Epstein von der US-Justiz als Sexualverbrecher geführt, 2009 wurde er von einem Gericht in Florida verurteilt.

Vermögen als Investmentbanker gemacht

Der 1953 in New York geborene Epstein hat sein Vermögen vor allem als Investmentbanker gemacht und sich immer gerne mit prominenten Stars und Politikern in der Öffentlichkeit gezeigt.

(Red.)

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