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Angebliche 9/11-Heldin war nie im World Trade Center

Eine Opfer-Organisation des 11. September 2001 hat ihre Vorsitzende entlassen, weil diese entgegen eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Anschläge gar nicht im World Trade Center war. Videobericht im Anhang

Die Organisation „Survivor’s Network“ teilte am Freitag auf ihrer Homepage mit, dass Tania Head dem Netzwerk nicht länger angehöre. Ein am Donnerstag veröffentlichter Artikel der Zeitung „New York Times“ hatte aufgedeckt, dass diese gelogen hatte.

Head hatte stets behauptet, sie habe sich während des Anschlags im 78. Stockwerk des Südturms befunden und sei schwer verletzt worden. Heldenhaft habe sie sich aber aus den Flammen gerettet. Als Vorsitzende des „Survivor’s Network“ erzählte sie ihre Geschichte immer und immer wieder in Fernsehshows und auch bei Führungen über Ground Zero.

Einem Journalisten waren Zweifel an Heads Angaben gekommen, weil sie ein Interview zum sechsten Jahrestag der Anschläge dreimal verschoben hatte. Der Journalist fand daraufhin heraus, dass Head entgegen ihrer Behauptung niemals für den Finanzdienstleister Merryll Lynch gearbeitet hatte und demzufolge auch nicht im World Trade Center war.

Der Vorsitzende des New Yorker Schriftstellerverbandes, Aaron Zimmermann, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Artikel über die Täuschung habe ihn „betrübt“. Der Schriftstellerverband hatte in zwei Sammelbänden mit Werken von Überlebenden des 11. Septembers auch Gedichte von Head veröffentlicht. Diese und auch ihre Anwältin waren am Freitag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

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