Mit Lederhose, Haartolle und Hüftschwung ist Andreas Gabalier in kürzester Zeit zum Liebling der Szene avanciert. Auf ein allzu rustikales Genre möchte sich der 26-Jährige aber nicht festlegen lassen: “Es war mir ein Anliegen die volkstümliche Musik in ein neues Licht zu rücken. Zurück zu erdigen Produktionen, weg von Apres-Ski und Ballermann.” Sein drittes Album “VolksRock’n’Roller” (Universal), das am 14.10. erschienen ist, stellte der Steirer Mittwochabend in Wien vor.
Andreas Gabalier verarbeitet Schicksalsschläge
Begonnen hat alles vor rund drei Jahren: Der damalige Jus-Student Andreas Gabalier sang hobbymäßig einige Lieder im Keller ein, wie er im APA-Gespräch erklärte: “Ich habe mich immer bemüht, nur Erlebnisse aus meinem Leben zu Papier zu bringen und sie zu vertonen.” So entstanden seit 2009 die beiden mehrfach mit Platin ausgezeichneten Platten “Da komm ich her” und “Herzwerk”.
Auch persönliche Schicksalsschläge verarbeitete der Grazer mit seiner Musik. “Amoi segn ma uns wieda” ist seinem Vater und seiner Schwester gewidmet, die sich innerhalb kurzer Zeit das Leben nahmen. “Ich bin sicherlich der letzte Musikant, der eine heile Welt verbreiten muss und nur über blühende Blumen und die Liebe singen kann. Ich glaube, dass es genug Leute gibt, dich sich auch solche Lieder wünschen”, meinte Gabalier.
Gabalier punktet bei den Frauen
Das Konzept scheint vor allem bei den weiblichen Fans aufzugehen. “Bei meinen Konzerten herrscht auf jeden Fall ein Mädchenüberschuss. Bei Landfesten müssen mich meine Bodyguards zu späterer Stunde schon ein bisserl beschützen”, meinte Gabalier, der von deutschen Medien als “Robbie Williams der volkstümlichen Musik” oder “Alpenelvis” bezeichnet wird.
Alpenelvis bleibt auf dem Boden
Zu Kopf gestiegen sei ihm der Ruhm nicht: “Es ist ein spannender Lebensabschnitt, den ich in vollen Zügen genieße, aber ich habe wirklich zu wenig Zeit, um das Ganze zu realisieren”, sagte Gabalier, der zwischen Holland und der Schweiz sein Album promotet. Einen Wunsch will sich der Sänger, der ein rot-weiß-kariertes Stofftaschentuch zu seinem Markenzeichen gemacht hat und seine Mikrofonständer gerne mit Hirschgeweihen verziert, im kommenden Jahr bei seiner ersten Solotournee erfüllen: “Die Wiener Stadthalle aus alleiniger Kraft komplett zu füllen, ganz ohne Teil einer Schlager-Gala zu sein, ist ein Ziel von mir”, so Andreas Gabalier.
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