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Andrang bei Kinderärzten in Tirol

Noch keinen genauen Überblick hat man über die Impfwilligen in Tirol: Da es anstatt Impfzentren eine "dezentrale Impfaktion" bei allen Haus- und Kinderärzten gebe, lägen es noch keine gesicherte Aussage über die Nachfrage und Impfteilnahme vor, hieß es beim Land.

“Bei den Kinderärzten herrscht ziemlich viel Andrang, die Wartelisten sind sehr lang”, teilte Landessanitätsdirektor Christoph Neuner nach den telefonischen Voranmeldungen mit.

Beim Gesundheitspersonals sei der Zulauf für die Schweinegrippe-Impfung “mäßig”. Zwischen zehn und 20 Prozent sei die Beteiligung in Tirol, sagte Neuner. Innerhalb des Landeskrankenhaus Innsbruck soll der Immunisierungsgrad nach internen Angaben bei rund 80 Prozent liegen. Am Montag waren in Tirol 234 Schweinegrippefälle bekannt.

In den steirischen Impfstellen war der Andrang der Risikogruppen am Montag unterschiedlich groß: Während sich in der Landessanitätsdirektion in den ersten Stunde rund 40 Personen die Injektion verabreichen ließen und sich die Zahl der Impfwilligen am Vormittag auf insgesamt rund 250 erhöhte, war der Zustrom im Magistrat Graz mit rund 30 Geimpften pro Stunde etwas geringer.

In den anderen Bezirkshauptmannschaften sind die Spritzen zu unterschiedlichen Zeiten zu bekommen: Im Bezirk Murau fanden sich zum Beispiel am Montag bereits rund 60 Personen, vorwiegend Kinder und Menschen mittleren Alters ein, um sich impfen zu lassen. In der Landessanitätsdirektion seien vor allem Eltern mit ihren Kindern, chronisch Kranke sowie Reisende gekommen, um sich eine Vakzine “Celvapan” verabreichen zu lassen.

Auch in Vorarlberg war der Andrang in den Arztpraxen sehr unterschiedlich. Während sich in einigen Ordinationen zwischen 90 und 200 Personen angemeldet hatten, gab es in anderen vorerst nur viele Anfragen. Laut dem Impfarzt Axel Stöckl aus Hard (Bezirk Bregenz) kommen Personen “quer durch den Gemüsegarten, teilweise ganze Familien”. Die Medienberichte verängstigten viele, erklärte er. “Jene, die wirklich zur Impfung gehen sollten, tun es eher nicht”, stellte der Mediziner fest.

Der Rat der Gesundheitsbehörden, sich telefonisch anzumelden und zu informieren, erwies sich am Montag für Interessierte teilweise schwer umsetzbar. Für ständig besetzte Telefone sorgten die Anfragen etwa beim für den Sprengel Hofsteig (Bezirk Bregenz) zuständigen Impfarzt Michael Tonko, wo die Impfungen erst am Donnerstag losgehen sollen. Mit 90 Anmeldungen und zahlreichen Anfragen verzeichnete man auch in Schwarzenberg (Bregenzerwald) beim Impfarzt Thomas Hollenstein “relativ viele”.

In Wien wird seit Montag an insgesamt 21 Orten zur Nadel gegriffen. In den insgesamt fünf Impfstellen der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) wurden bis Mittag rund 1.500 Menschen gezählt. Warteschlangen bildeten sich ab 7.00 Uhr im Gesundheitszentrum-Süd der WGKK: Neben Pensionisten waren auch zahlreiche jüngere Menschen erschienen.

Jene private Wiener Volksschule, die nach der Erkrankung von Kindern an Schweinegrippe geschlossen wurde, wird – so wie ursprünglich angekündigt – diese Woche nicht mehr ihre Pforten öffnen. “Es wird dabei bleiben, dass die Sperre bis Freitag dauert”, sagte die Direktorin, Anna Draskovits, am Montag im Gespräch mit der APA. Derzeit, so berichtete sie, seien es drei eindeutig bestätigte Fälle. Sie verlaufen laut Draskovits komplikationsfrei. Die Schließung der Schule solle die Ausbreitung der Krankheit unterbrechen.

Im Burgenland wird mit der Impfung von Risikopersonen erst am Montagnachmittag begonnen. Bis Mittag war indes kein schwerer Fall von Schweinegrippe bekannt. Insgesamt gibt es bisher 47 Erkrankungen (Stand vom Freitag), “und sollen es drei oder vier Neuinfektionen über das Wochenende gewesen sein”, erklärte Christian Frasz, Sprecher des zuständigen Landrats Peter Rezar (S) auf Anfrage der APA. “Der Vorteil ist, dass der Krankheitsverlauf wirklich harmlos ist, harmloser als bei der normalen Influenza.” Nicht ein einziger H1N1-Infizierter im Burgenland werde bisher stationär behandelt. Menschen in Gesundheitsberufen werden seit einer Woche geimpft. “Da liegt die Durchimpfungsrate derzeit bei 17 Prozent.”

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