Schulschluss bedeutet Staubeginn auf Österreichs Straßen. In den Sommerferien werden rund eine Million Österreicherinnen und Österreicher mit dem Auto ins Ausland fahren. “Die Verkehrsregeln sind selbst innerhalb der 27 EU-Staaten sehr verschieden. Es gelten unterschiedliche Tempolimits und unterschiedliche Promillegrenzen. Und im Vergleich zu Österreich sind die Verkehrsstrafen in vielen Ländern nach wie vor deutlich höher”, fasst VCÖ-Experte DI Martin Blum die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung zusammen.
Beim Tempolimit sind vor allem die Unterschiede auf Freilandstraßen und Autobahnen groß. Der VCÖ weist darauf hin, dass in zahlreichen Staaten Tempo 80 gilt, etwa in der Schweiz, in Serbien, Norwegen, Dänemark und in den Niederlanden. In Italien und Kroatien sind maximal 90 km/h erlaubt. Auf Autobahnen darf etwa in Portugal, Spanien, Türkei, in der Schweiz und in Belgien nicht schneller als 120 km/h gefahren werden. Das niedrigste Tempolimit hat übrigens Norwegen mit 90 km/h. “Niedrigere Tempolimits erhöhen die Verkehrssicherheit. Und als Zusatzvorteil sinkt auch der Spritverbrauch. Sprit ist in den meisten Urlaubsländern teurer als in Österreich. Sprit fahrendes Fahren zahlt sich aus”, so VCÖ-Experte Blum.
Wer sich nicht an die Tempolimits hält, erhöht nicht nur sein Unfallrisiko, sondern riskiert auch hohe Strafen. Die VCÖ-Analyse zeigt: Während in Österreich die Mindeststrafe für zu schnelles Fahren bei 20 Euro liegt, zahlt man in Ungarn das 5-Fache (ab 110 Euro), in Italien mindestens das 8-Fache (ab 155 Euro), in Schweden mindestens das 14-Fache (ab 280 Euro) und in Norwegen mindestens das 22-Fache (ab 450 Euro).
In zwei Staaten, nämlich in Finnland und in Zypern, gibt es mittlerweile auch bereits ein Rauchverbot im Auto, wenn Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre mitfahren. Der VCÖ weist darauf hin, dass Rauchen beim Autofahren das Unfallrisiko erhöht. Untersuchungen in Deutschland ergaben, dass rauchende Autofahrer fast doppelt so oft in Auffahrunfälle verwickelt sind als Nichtraucher. “Das Auto sollte immer eine rauchfreie Zone sein”, so VCÖ-Experte Blum.
Der VCÖ erinnert daran, dass auch Telefonieren am Steuer das Unfallrisiko deutlich erhöht. Wer beim Autofahren mit dem Handy telefoniert, reagiert ähnlich langsam wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille. Auch bei Handy am Steuer sind die Strafen im Ausland deutlich höher: In Spanien sind mindestens 90 Euro zu zahlen, in Italien sogar mindestens 155 Euro. In einigen EU-Staaten gilt die Pflicht zu Licht am Tag. Dazu zählen unter anderem Italien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Mazedonien und Polen.
“Niedrigere Tempolimits, wie etwa Tempo 80 auf Freilandstraßen und höhere Verkehrsstrafen würden auch in Österreich die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen”, betont VCÖ-Experte Blum.
WO TEMPOLIMITS NIEDRIGER SIND ALS IN ÖSTERREICH:
Freilandstraßen – Tempo 80: Irland, Malta, Niederlande, Zypern. Außerhalb EU: Bosnien, Mazedonien, Schweiz, Serbien.
Freilandstraßen – Tempo 90: Belgien, Bulgarien, Estland, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn. Außerhalb EU: Kroatien, Türkei.
Autobahnen – Tempo 90: Norwegen
Autobahnen – Tempo 100: Zypern
Autobahnen – Tempo 110: Litauen, Großbritannien (112 km/h) Autobahnen – Tempo 120: Belgien, Finnland, Griechenland, Irland, Niederlande, Portugal, Schweden, Spanien. Außerhalb EU: Bosnien, Mazedonien, Schweiz, Serbien, Türkei.
WO NIEDRIGERE PROMILLE-GRENZEN ALS IN ÖSTERREICH GELTEN:
0,0 Promille: Estland, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ungarn.
0,2 Promille: Norwegen, Polen, Schweden.
0,3 Promille: Serbien
0,4 Promille: Litauen
WO RAUCHEN IM AUTO VERBOTEN IST
Finnland und Zypern, wenn Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mitfahren WO LICHT AM TAG PFLICHT IST Dänemark, Estland, Finnland, Italien, Litauen, Polen, Portugal, Schweden, Slowenien, Tschechien, Ungarn. Außerhalb EU: Island, Mazedonien, Montenegro, Norwegen, Serbien.
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