An Bauern geht nur kleiner Teil von Lebensmittelausgaben
Von 100 Euro an Lebensmittelausgaben gehen in Österreich etwa fünf Euro in die Verarbeitung. In den Groß- und Einzelhandel fließen demnach 14 Euro, in die Gastronomie 13 und in die Hotellerie 4 Euro. 9 von 100 Euro kommen als Steuern dem Staat zugute. Weniger offensichtlich gehen 5 Euro in die Immobilienwirtschaft, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, der Rest umfasst auch Marken oder Patente. Hier würde oft der Handel ein zweites Mal, etwa über Eigenmarken oder Immobiliengeschäfte, profitieren, schreiben die "Salzburger Nachrichten".
Ein Drittel für Importe
Mehr als ein Drittel, 34 Prozent, der Ausgaben für Lebensmittel, landet direkt oder indirekt im Ausland. Dieser Posten umfasse aber nicht nur Lebensmittel, sondern auch Maschinen für die Lebensmittelproduktion bis hin zu Energieimporten. Ein Teil der Importe entfällt dabei auf bäuerliche Agrarrohstoffe wie Obst und Gemüse, sodass der gesamte, auch indirekte, Anteil von bäuerlichen Rohstoffen etwas höher liegt als bei 4 Prozent - aber weiter klein bleibt, wie Sinabell auf APA-Anfrage sagte.
Von Ausgaben für Essen gehen 60 Prozent in den Lebensmittelhandel, 40 Prozent in Gastronomie und Hotellerie, hat das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung in der auf Eigeninitiative erstellten und erstmals bei der Jahrestagung für Agrarökonomie vorgestellten Arbeit errechnet. "Der Außer-Haus-Verzehr wird häufig ausgeblendet und dies verzerrt das Bild der tatsächlichen Preisentwicklung im Lebensmitteleinzelhandel", erklärte Sinabell.
Landwirtschaft verdient gerade genug, "um über die Runden zu kommen"
"In der Landwirtschaft kann man gerade so viel verdienen, dass man über die Runden kommt, und an der Landwirtschaft kann man gut verdienen", sagt Wifo-Experte Sinabell in den "Salzburger Nachrichten". Als Lösung empfiehlt er vor allem mehr Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Produktion bis zum Regal. "Nur so können Konsumenten bewusster entscheiden, Politik evidenzbasiert handeln und Landwirte angemessen entlohnt werden."
(APA)
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