Beim Club befürchtet man nun, dass sich dieser Negativ-Trend am bevorstehenden Osterwochenende fortsetzen könnte. Im Jahr 2007 starben am Wochenende von 7. bis 9. März vier Menschen, heuer waren es zehn. Zu Beginn der Osterferien von 14. bis 16. März verunglückten 2008 neun Menschen tödlich, während im Vorjahr im selben Zeitraum “nur” vier Opfer zu beklagen waren. Neben Schneefall und Glatteis sei am Karfreitag mit besonders viel Verkehr zu rechnen, appellierte der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung, Mario Rohracher, an die Autofahrer, mehr Vorsicht walten zu lassen. 38 Prozent aller tödlichen Unfälle passierten, weil der Unfalllenker zu schnell gefahren ist, errechnete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
Die meisten Unfälle ereignen sich laut Club im Freizeitverkehr auf Nebenstraßen. Die dichteste Verkehrsüberwachung mit den meisten Radarfallen gebe es aber auf den Autobahnen – und da nicht einmal an besonders gefährlichen Stellen. Als besonders unfallträchtig gelten einröhrige Autobahntunnel ausgemacht. Seit der Tunnel-Warnung am vergangenen Donnerstag habe sich an jedem der folgenden Tage mindestens ein Tunnelunfall ereignet – bis hin zur Massenkarambolage im Tanzenbergtunnel der Semmering Schnellstraße (S6).
Obwohl wegen Baustellen beim Lainbergtunnel der A9 in Oberösterreich und beim Niklasdorftunnel der S6 in der Steiermark Tempo 60 gilt, haben Radarmessungen des ÖAMTC gezeigt, dass auch Lkw mit durchschnittlich über 80 km/h in die Baustellentunnels einfahren und viel zu knapp auffahren. “An solchen besonderen Gefahrenstellen wäre eine rigorose Verkehrsüberwachung weit wichtiger als auf freien Autobahnen”, so Rohracher. “Viel effizienter als die ertragreiche Geschwindigkeitsmessung wäre vor allem die Kontrolle des Sicherheitsabstandes. Zu knappes Auffahren ist die Hauptunfallursache auf Autobahnen.”
Der Karfreitag sei der unfallträchtigste Tag des Osterwochenendes. Als Hauptgrund dafür sieht Rohracher das starke Verkehrsaufkommen, weil viele Menschen per Auto in den Kurzurlaub aufbrechen. Dazu kämen auch noch Extrafahrten, beispielsweise für Großeinkäufe vor den Feiertagen oder Tagesausflüge mit Auto, Motor- oder Fahrrad.
Ein Drittel der Unfälle von Karfreitag bis Ostermontag ereignet sich jeweils in den Nachmittags- und frühen Abendstunden von 14.00 bis 18.00 Uhr. Bei knapp zehn Prozent ist Alkohol im Spiel. Schon bei 0,5 Promille ist das Unfallrisiko laut VCÖ doppelt so hoch wie bei 0,0. Bei 0,8 Promille ist das Unfallrisiko bereits fünfmal, bei 1,2 Promille sogar zwölfmal so hoch. Am sichersten sind laut VCÖ-Sprecher Martin Blum aber immer noch die Öffentlichen Verkehrsmittel. Mit dem Auto ist das Unfallrisiko nämlich zwölfmal so hoch wie mit dem Bus und 40 Mal so hoch wie mit der Bahn.
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