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ÖAMTC: Motorradhelme im Test

Rechtzeitig zu Beginn der Motorrad-Saison veröffentlicht der ÖAMTC die Ergebnisse des diesjährigen Helmtests: Qualitätsunterschiede liegen im Detail, "Hervorragend" wurde auch dieses Jahr nicht vergeben.

Rechtzeitig zu Beginn der Motorrad-Saison veröffentlicht der ÖAMTC die Ergebnisse des diesjährigen Helmtests. Getestet wurden zehn derzeit im Handel erhältliche Vollvisier-Helme in klassischer Bauform, Preisklasse 280 bis 480 Euro. Geprüft wurden Unfallschutz, Sicht, Geräuschverhalten, Handhabung und Komfort. Das erfreuliche Ergebnis: “Alle getesteten Modelle haben ohne besondere Ausreißer unterm Strich gut abgeschnitten und entsprechen dem geforderten Unfallschutz und Komfort. Allerdings bestand keiner der zehn getesteten Helme die Prüfung mit Bestnote”, so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Durchgeführt wurden nicht nur Aufschlagtests zur Prüfung der Stoßdämpfung. Auch die optische Qualität und die Kratzfestigkeit der Visiere, die Regendichtheit, die Effizienz der verschiedenen Belüftungssysteme und der Geräuschpegel innerhalb der Helme wurde genau geprüft und bewertet. Ergänzend zu den zehn “Mittelklasse-Modellen” wurde als Referenzprodukt ein Helm aus dem untersten Preissegment (unter 50 Euro) mitgetestet. Außer Konkurrenz musste weiters ein nicht nach ECE-22 geprüfter Halbschalen-Helm (“Braincap”) zum Test antreten.

Fazit: In der Gesamtwertung liegen alle zehn Helme sehr eng beisammen. Der Sieger Schuberth R1 überzeugte aber neben seinen soliden Allgemeineigenschaften speziell durch seinen hohen Tragekomfort und durch die perfekte Lärmdämmung. Als besonderes Zuckerl für den Fahrer verfügt dieses Modell über eine serienmäßige Sonnenblende.

Der für Referenzzwecke hinzugezogene Helm aus der “Billigklasse” schnitt nur mit “bedingt empfehlenswert” ab. Er erfüllt zwar die Anforderungen eines zeitgemäßen Unfallschutzes befriedigend und stellt diesbezüglich kein Sicherheitsrisiko dar. Eine Abwertung wurde bei diesem Helm aber wegen der eklatant schlechten Visiereigenschaften vorgenommen. “Das Visier beschlägt schnell und trägt leicht Kratzer davon. Die Sicht wird dadurch schwer beeinträchtigt, damit ist Gefahr im Verzug”, begründet Kerbl die schlechte Benotung.

Das Braincap – wie es bei vielen Chopper-Fahrern beliebt ist – wurde Stoßdämpfungsprüfungen unterzogen. “Vor diesen Helmen kann man nur warnen, sie bieten keinerlei Schutz”, so der ÖAMTC-Experte.

Die getesteten Helme und ihre Bewertungen

  • Schuberth R1, sehr empfehlenswert. Leiser, tourensportlicher Helm
    mit vollwertiger Ausstattung und ohne gravierende Schwächen.
  • UVEX Helix RS 750, sehr empfehlenswert . Sehr leichter,
    unkomplizierter Sporthelm mit guten Stoßdämpfungseigenschaften.
  • X-Lite X-602, sehr empfehlenswert. Kompakter Sporthelm mit guten
    Stoßdämpfungseigenschaften und guten Sichtbedingungen.
  • SHOEI XR-1000, sehr empfehlenswert. Klassischer, leichter
    Sporthelm mit unkomplizierter Handhabung auch für den Alltag.
  • ARAI Chaser, sehr empfehlenswert. Klassischer, komfortabler
    Sporthelm, der trotz einzelner kleiner Schwächen auch für den Alltag geeignet ist.
  • HJC HQ 1, sehr empfehlenswert. Leichter, sicherer, aber auch
    lauter Sporthelm.
  • LAZER Fiber D1, sehr empfehlenswert. Alltagstauglicher,
    komfortabler Tourensporthelm mit einzelnen leichten Schwächen.
  • NOLAN N 94, sehr empfehlenswert. Kompakter, aber lauter Sporthelm
    mit guter Verarbeitung.
  • SCORPION Exo 1000, sehr empfehlenswert. Relativ schwerer
    Tourensporthelm mit umfangreicher Ausstattung.
  • SHARK RSR2m, empfehlenswert. Komfortabler Sporthelm mit einzelnen
    Schwächen.
  • Preisgünstiger Referenzhelm (keine Marke genannt), bedingt
    empfehlenswert. Einfacher Alltagshelm mit nicht mehr zeitgemäßen Schwächen am Visier. Für gelegentliche Nutzung durch Beifahrer geeignet.
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