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AMS-Chef Kopf für mehr Schulungen statt Job-Förderprogramm

Kopf kritisiert die Aktion 20.000.
Kopf kritisiert die Aktion 20.000. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Laut AMS-Chef Kopf würden internationale Erfahrungen zeigen, dass Job-Förderprogramme nicht nachhaltig seien. Er plädiert angesichts der guten Konjunkturlange dafür, vermehrt auf Schulungen von Arbeitssuchenden zu setzen.
Arbeitslosigkeit gesunken

AMS-Vorstand Johannes Kopf tritt angesichts der guten Konjunkturlage dafür ein, statt auf Job-Förderprogramme vermehrt auf Schulungen von Arbeitssuchenden zu setzen. Internationale Erfahrungen würden zeigen, dass Förderungen nicht nachhaltig seien, so der AMS-Chef im Ö1-“Journal zu Gast” am Samstag. Bei der Aktion 20.000 könne er sich eine Reduktion auf 8.000 Plätze vorstellen. Aktuell würden viele Stellen frei sein, es fehlten aber entsprechend qualifizierte Arbeitssuchende, sagte der Vorstand des Arbeitsmarktservice. Angesichts seines Rufes nach einer Reduzierung des Förderprogramms für ältere Langzeitarbeitslose will Kopf aber nicht missverstanden werden: “Ich finde die Aktion 20.000 eine sehr gute sozialpolitische Sache. Da finden Menschen einen Job die wir mit unseren Angeboten sonst nicht unterbringen.”

Kopf übt Kritik an Aktion 20.000

Die Aufgabe des AMS sei aber das “wirtschaftliche sinnvolle und nachhaltige Zusammenführen von Arbeitskräfteangebot und Nachfrage”. Dies geschehe mit der Aktion 20.000 nicht und dieser Umstand begründet auch die Kritik Kopfs an dem Programm. “Wir wissen aus vielen internationalen Erfahrungen, dass eine solche Förderung zu 100 Prozent im öffentlichen Bereich nicht nachhaltig ist. Ist das Geld weg ist der Job weg.”

Viele Stellen können nicht besetzt werden

Derzeit sei es so, dass es viele offene Stellen gibt, “die wir nicht besetzen können, weil unsere Arbeitssuchende nicht die richtige Qualifikation haben”. “Eine Umschichtung in Richtung Qualifizierung würde Menschen nachhaltig in Jobs bringen”, zeigte sich Kopf überzeugt.

Kopf will einheitliche Regelung bei Mindestsicherung

Bei der Mindestsicherung drängt Kopf auf eine einheitliche Regelung in allen neun Bundesländern. Unterschiedliche Regelungen würden die überregionale Vermittlung von Arbeitskräften erschweren. Kopf verwies etwa darauf, dass mehr als 60 Prozent der Geflüchteten in Wien aufhältig seien, was auf die unterschiedlichen Höhen der Mindestsicherung zurückzuführen sei. Eine simple Kürzung der Mindestsicherung sei aber nicht die Lösung: So einfach die Rechnung “weniger ist gut”, weil dann höherer Arbeitsanreiz bestehe, auch klinge, so sei sie ihm doch “zu einfach”. Eine bestimmte Summe wollte Kopf nicht nennen; wichtig seien mehr Sachleistungen und Kursangebote (etwa zum Spracherwerb) sowie raschere Asylverfahren.

Kopf wird nicht Wirtschaftsminister

Ein klares Nein gab es von Kopf zu Spekulationen, er könnte eventuell als Wirtschaftsminister in eine mögliche schwarz-blaue Regierung wechseln. Er sei gerade als AMS-Chef wiederbestellt worden und sei damit sehr zufrieden, betonte er.

APA/Red.

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