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Amokläufer hätte größeres Blutbad angerichtet

Der 24 Jahre alte Amokläufer von Colorado hätte US-Medien zufolge vermutlich ein noch viel schlimmeres Blutbad angerichtet, wäre er nicht durch Schüsse gestoppt worden.

Matthew Murray sei „bis an die Zähne bewaffnet“ gewesen und habe 1.000 Schuss Munition bei sich getragen, meldete der Fernsehsender CNN am Dienstag.

Der offenbar psychisch gestörte Mann hatte am Sonntag in amerikanischen Kirchenzentren womöglich aus Wut vier Menschen erschossen und mehrere verletzt. Murray war vor fünf Jahren wegen Verhaltensauffälligkeiten von einem Ausbildungszentrum für christliche Missionare in Colorado gefeuert worden. Er habe in den vergangenen Wochen mehrfach Drohbriefe geschickt, hieß es.

Murray wurde während seines Amoklaufs von der Mitarbeiterin eines privaten Wachdienstes erschossen. „Ich habe es getan, weil ich Schlimmeres verhindern wollte“, berichtete Jeanne Assam. „Ich hatte zuerst Deckung gesucht und gewartet, bis er näher kam. Dann habe ich mich zu erkennen gegeben und ihn erschossen.“ Der 24-Jährige sei mit einem Gewehr, zwei Pistolen und Rauchbomben bewaffnet gewesen.

Zunächst hatte Murray den Angaben zufolge in einem Vorort von Denver in seinem früheren Missionars-Wohnheim das Feuer eröffnet. Ein 24-jähriger Mann und eine 26 Jahre alte Frau, beide Angestellte der Einrichtung, wurden getötet. Anschließend sei er in seinem Auto ins fast 100 Kilometer entfernte Colorado Springs gefahren. Bei dem Überfall auf eine voll besetzte Kirche wurden zwei Gemeindemitglieder tödlich getroffen und zwei weitere verletzt.

Zwischen den beiden Überfällen hatte Murray in einer Botschaft auf einer Internetseite erklärt: „Ich werde bald ALLE holen, und ich werde bis an die Zähne bewaffnet sein und ich werde schießen, um zu töten.“ Er wolle vor allem Christen umbringen, „die für die meisten Probleme auf der Welt verantwortlich sind“. Seine Familie bat die Angehörigen der Opfer um Vergebung. „Wir können nicht verstehen, wie all das passieren konnte“, sagte Murrays Onkel Phil Abeyta.

Erst vorige Woche hatte ein 19 Jahre alter Amokschütze in einem Einkaufszentrum in Omaha (US-Staat Nebraska) acht Menschen und dann sich selbst erschossen. In einem am Abschiedsbrief hatte Robert Hawkins seinen „stilvollen Abgang“ angekündigt: „Ich will raus und berühmt sein.“

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