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Amokläufer an geheimem Ort beigesetzt

Der Erfurter Amokläufer Robert Steinhäuser ist am Samstag an einem geheimen Ort beigesetzt worden. Die Beisetzung habe im engsten Kreis stattgefunden.

Unterdessen berichtete das Magazin „Focus“ unter Berufung auf das psychologische Täterprofil, dass Steinhäuser offenbar dem von seinen Eltern ausgeübten Erfolgsdruck nicht gewachsen war.

Der 20-seitige Bericht des Landeskriminalamts Thüringen mit dem Titel „Massenmord des Robert Steinhäuser“ beschreibt den Täter laut „Focus“ als verschlossen und launisch. „Die heile Welt, von der am Anfang die Rede war, bröckelte, je tiefer wir vorstießen“, sagte LKA- Profiler Andre Volk dem Magazin. In der Familie habe ein „relativ kaltes Klima“ geherrscht, es habe Druck wegen der Matura gegeben.

Steinhäusers Leben sei eine Folge von Niederlagen und Enttäuschungen gewesen, die im Schulverweis gegipfelt habe. Die Sucht des Burschen nach Gewaltfilmen und brutalen PC-Spielen sei nicht ausschlaggebend gewesen. Vielmehr habe die Summe der Negativerfahrungen Steinhäuser Psyche geprägt, lautet das Fazit der Profiler.

Zwei Wochen nach dem Amoklauf, bei dem Steinhäuser 16 Menschen und sich selbst tötete, hat die Polizei laut einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ rekonstruiert, wie Lehrer des Gutenberg-Gymnasiums versuchten, ihre Schüler zu retten. Kunstlehrerin Birgit Dettke sei auf dem Schulhof geblieben, um den Schülern den Weg aus der Schusslinie zu weisen. Ihre Kollegin Gabriele Klement habe sich zwischen zwei Klassenzimmern dem Amokschützen in den Weg gestellt, um die Flucht ihrer Schüler zu decken. Die bereits angeschossene Lehrerin Monika Burghardt habe noch einen Raum abschließen können, in den sich Schüler und Lehrer geflüchtet hatten. Alle drei Frauen wurden von Steinhäuser erschossen.

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