Jason Rissansen vom Institut für Biologie der Universität Graz hat zusammen mit Wissenschaftlern aus Finnland, den Niederlanden und Deutschland das Verhalten der grauschwarzen Sklavenameise untersucht. Ihre Erkenntnisse wurden in der jüngsten Ausgabe des "Journal of Biology Letters" publiziert. Ameisen und Blattläuse interagieren häufig miteinander, wobei die Ameisen insbesondere die Ausscheidungsprodukte der Läuse aufnehmen. Diese enthalten neben Kohlenhydraten auch wertvolle Aminosäuren.
Chemische Verteidigung gegen Krankheitserreger
Pflanzen, die von Blattläusen befallen sind, produzieren reaktive Sauerstoffmoleküle wie Wasserstoffperoxid (H2O2), welches auch in den Sekreten der Blattläuse vorkommt. Durch den Verzehr der Blattlaus-Sekrete nehmen die Ameisen diese Verbindung auf, die als Desinfektionsmittel wirkt und möglicherweise bei der Bekämpfung der Pilzinfektion hilfreich ist.

Positive Ergebnisse durch Ernährungsumstellung
Die Studie bot den infizierten Ameisen Nahrung mit unterschiedlichen Konzentrationen von Blattläusen an. Während der akuten Infektionsphase bevorzugten die Ameisen die Nahrung mit einem höheren Anteil an Blattläusen. Die Studienergebnisse zeigten eine deutliche Reduktion der Sterblichkeitsrate bei den erkrankten Ameisen durch die Diätumstellung.
Rückkehr zur Normalität nach Genesung
Nach der Genesung kehrten die Ameisen automatisch zu ihrer ursprünglichen Diät zurück, erläutert die Grazer Zoologin Dalial Freitak. Die Forschung hebt hervor, wie die Entdeckung natürlicher Medikamentenquellen und die Verwendung von Diäten zur Ausbalancierung oder direkten Bekämpfung von Immunreaktionen zum besseren Verständnis von gesunden und vielfältigen Ökosystemen beiträgt.
(VOL.AT)
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