AA

Amazon Prime Day startet heute: So schützt du dich vor Rabattfallen

©AP Photo/David Zalubowski, File
Von 8. bis 11. Juli lockt Amazon mit Rabatten. Doch nicht jedes Angebot ist wirklich günstig, und oft lauern versteckte Kosten. Expertinnen geben Tipps, wie man Betrug vermeidet und echte Schnäppchen erkennt.

Amazon startet am 8. Juli den Prime Day 2025 – ein viertägiges Rabatt-Event mit zahlreichen Sonderangeboten. Doch die Schnäppchenjagd kann trügerisch sein. Konsumentenschützer warnen vor irreführenden Rabatten, künstlich erzeugter Dringlichkeit und versteckten Kosten.

Gefälschte Rabatte und Preisverläufe

Ein häufiger Trick: Preise werden kurz vor dem Prime Day erhöht, nur um anschließend große Rabatte vorzutäuschen. Laut EU-Recht müssen Rabatte sich am günstigsten Preis der letzten 30 Tage orientieren – doch das ist schwer nachprüfbar. Tools wie Geizhals oder Browser-Erweiterungen wie Keepa helfen, reale Preisverläufe zu vergleichen.

Blitzangebote und psychologischer Druck

Besonders bei zeitlich oder mengenmäßig begrenzten Blitzangeboten entsteht künstlicher Kaufdruck. „Von Countdowns und beschränkten Stückzahlen sollte man sich nicht stressen lassen“, warnt Elisabeth Barth vom Verein für Konsumenteninformation. Statt sich von kurzfristigen Rabatten unter Druck setzen zu lassen, richten Sie Preisalarme ein oder nutzen Sie Wunschlisten. So behalten Sie den Überblick und werden informiert, sobald Ihr Wunschprodukt tatsächlich günstiger wird – unabhängig vom Prime Day.

Gefahren durch Phishing und Fake-Seiten

Cyberkriminelle nutzen den Prime Day, um gefälschte Amazon-Seiten zu verbreiten. Laut Sicherheitsfirma Check Point wurden allein im Juni 2024 über 1.000 betrügerische Domains registriert. Auch Phishing-E-Mails und falsche Anrufe nehmen zu. Deshalb gilt: Nur über offizielle Amazon-Seiten einkaufen, verdächtige Links vermeiden.

Abofallen und Rückgaberegeln

Das Prime-Abo ist Voraussetzung für viele Angebote. Wer die Probezeit vergisst zu kündigen, zahlt drauf. Bei Rückgaben sollte man das 14-tägige gesetzliche Widerrufsrecht nutzen. Amazon kann darüber hinaus strengere Rückgabebedingungen definieren, etwa Originalverpackung bei Technikprodukten.

KI-generierte Angebote und personalisierte Werbung

Ein neuer Trend beim Prime Day 2025 ist der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz durch Händler. Viele Produktangebote und Rabatte werden inzwischen KI-basiert personalisiert ausgespielt. Das bedeutet: Je nach Suchverhalten, bisherigen Einkäufen und Interessen werden Ihnen gezielt andere Angebote angezeigt als anderen Nutzern. Dadurch kann es passieren, dass Preise und Rabatte individuell variieren. Nutzen Sie daher verschiedene Geräte oder Browser, um Angebote zu vergleichen, und löschen Sie regelmäßig Cookies, um eine objektivere Preisübersicht zu erhalten.

Garantie und erweiterte Serviceleistungen

Neben dem gesetzlichen Widerrufsrecht bieten viele Hersteller zusätzliche Garantien oder Servicepakete an, etwa verlängerte Rückgabefristen oder Reparaturservices. Prüfen Sie vor dem Kauf, ob solche Leistungen für Ihr Wunschprodukt verfügbar sind, und bewahren Sie die entsprechenden Nachweise auf.

Alternative Shops und regionale Anbieter

Auch andere Händler veranstalten rund um den Prime Day eigene Rabattaktionen. Ein Vergleich mit diesen Angeboten lohnt sich oft, da sie mit Amazon konkurrieren und teils noch bessere Konditionen bieten. Viele regionale Unternehmen verkaufen ihre Produkte auch über Amazon, um eine größere Reichweite zu erzielen. Dabei müssen sie jedoch Verkaufsgebühren zwischen 7% und 20% pro Artikel sowie oft monatliche Grundgebühren an Amazon abführen. Diese Kosten schlagen sich häufig im Endpreis nieder.

Wenn Sie direkt beim regionalen Anbieter – etwa über dessen eigenen Webshop oder im Ladengeschäft – bestellen, sparen Sie nicht nur oft Geld, sondern unterstützen das Unternehmen noch gezielter, da es die volle Marge erhält. So profitieren beide Seiten: Sie erhalten meist einen besseren Preis und der Händler spart hohe Plattformgebühren, was wiederum die lokale Wirtschaft stärkt.

Außerdem: Retouren vermeiden

Der Prime Day verführt zu Impulskäufen, was zu hohen Retourenquoten führt. Bedenken Sie: Jede Rücksendung verursacht CO₂-Emissionen und belastet die Umwelt. Überlegen Sie vor dem Kauf, ob Sie das Produkt wirklich benötigen, und informieren Sie sich über die Umweltbilanz der Hersteller. Viele Plattformen bieten inzwischen Filter für nachhaltige Produkte an.

Fazit: Preisvergleich, gesunder Menschenverstand und kritisches Lesen von Bewertungen schützen vor Prime Day Fehlkäufen.

Info: Amazon Gründer Jeff Bezos

Jeff Bezos ist nicht nur als Amazon-Gründer und einer der reichsten Menschen der Welt ständig in den Schlagzeilen – zuletzt sorgte auch seine glamouröse Hochzeit in Venedig für weltweite Aufmerksamkeit. Während die Medien über die prominenten Gäste und die spektakuläre Kulisse berichteten, läuft parallel der Prime Day, der Bezos’ Vermögen weiter anwachsen lässt. Mit jedem Rekordumsatz am Prime Day profitiert Bezos direkt, denn als Großaktionär bleibt er eng mit dem Unternehmen verbunden. So zeigt sich, wie eng private Ereignisse und geschäftlicher Erfolg bei Persönlichkeiten wie Bezos miteinander verwoben sind – während in Venedig gefeiert wird, klingeln bei Amazon die Kassen.

  • VOL.AT
  • Welt
  • Amazon Prime Day startet heute: So schützt du dich vor Rabattfallen