"Amazing Models": Ausstellung historischer Anatomiemodelle in Wien

Die bis 26. Oktober laufende Ausstellung “Amazing Models” , die von der Medizinischen Universität Wien präsentiert wird, soll zeigen, wie der menschliche Körper in Europa kulturell und wissenschaftlich entdeckt wurde.
Auf Packeseln wurden in den Jahren 1784 bis 1786 knapp 1.200 kunstvoll gefertigte anatomische Wachsmodelle von Florenz nach Wien transportiert. Kaiser Joseph II. hatte sie dort als Lehrmodelle für die Ausbildung in der medizinisch-chirurgischen Militärakademie – dem “Josephinum” – in Auftrag gegeben. Heute zählt diese Sammlung zu den medizinhistorischen Juwelen weltweit und bildet das Herzstück des Josephinum, das den Großteil der Sammlungen der Medizinischen Universität Wien beherbergt.
Sonderausstellung im Josephinum
Die Sonderausstellung zeigt das Josephinum gemeinsam mit dem Museum Boerhaave in Leiden und dem Museo delle Cere Anatomiche “Luigi Cattaneo” in Bologna. Die drei Städte waren über viele Jahrhunderte hinweg durch ihre Universitäten Zentren medizinischer Exzellenz und standen in intensivem wissenschaftlichen Austausch miteinander und in vielfältigen künstlerischen und wirtschaftlichen Wechselbeziehungen.
Die Schau zeigt auch, dass anatomische Modelle seit Jahrhunderten eine wesentliche Rolle in der Verbreitung von medizinischem Wissen spielen. Sie erzählen von der Angst und Hoffnungslosigkeit kranker Menschen und von der Entdeckung des menschlichen Körpers, der heute wie damals Medizin, Kunst und Wissenschaft interessiert und fasziniert. Gleichzeitig sind sie ein historisch bedeutsamer Berührungspunkt von Wissenschaft und Kunst.
“Amazing Models” – medizinhistorische Schätze attraktiver präsentieren
Für das Josephinum soll mit der Ausstellung eine neue Ära eingeleitet werden, wie Christiane Druml, Vizerektorin der MedUni Wien, erklärte. “Wir wollen die hier befindlichen medizinhistorischen Schätze in Zukunft aktiver und attraktiver als bisher präsentieren und dieses reiche kulturelle Erbe zum Leben erwecken.” Neben den anatomischen Wachsmodellen beherbergt das Josephinum beispielsweise Sammlungen medizinischer Instrumente und Bibliotheken mit einem Bestand, der bis ins 15. Jahrhundert zurück reicht.
(APA/Red)
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