Der international erfolgreiche Vorarlberger Jazzmusiker und Komponist arbeitet aber nach wie vor jeweils mehrere Monate pro Jahr in New York. Vom Wohnungsfenster aus blickte er am 9. September 2001 auf den Rauch der einstürzenden Türme.
Eine kuriose Geschichte, erinnert er sich. Am 17. September hätte es in Vorarlberg eine Aufführung geben sollen, am 11. saß Peter Herbert deshalb schon früh in seinem Arbeitszimmer. Total vertieft. Irgendwann hörte er. So etwas wie gewaltige Einschläge. Bald darauf rief der Musikerkollege Christian Muthspiel aus Österreich an um nachzufragen, ob er noch lebt. Da lief ich zuerst ans Fenster und schaltete dann den Fernseher ein, verglich die TV-Bilder mit dem Blick aus dem Fenster.
Herberts New Yorker Wohnung liegt nur einen Kilometer Luftlinie vom World-Trade-Center entfernt. Am Tag darauf gab es nichts mehr zu kaufen. Die Straße war gesperrt, man sah nur Leichenwagen. Der Auftritt in der Heimat wurde verschoben.
Patriotismus kam später
Jener unreflektierte US-Patriotismus, den die Europäer bald wahrnahmen, habe sich in New York an sich erst nach zwei, drei Wochen eingestellt. Zuerst habe es einen konstruktiven Diskurs gegeben, so Herbert. Die Frage, ob die Außenpolitik nicht dringend zu überdenken sei, durfte gestellt werden. Jetzt, fünf Jahre danach, sei dieser Zustand längst wieder erreicht. Die ersten zwei Jahre waren aber wirklich sehr bedrückend. Nun steht George Bush aber sowieso an der Wand.
Peter Herbert ist seit 1989 immer wieder in den Vereinigten Staaten tätig. Er lebt außerdem in Wien und Paris und tritt – die Musikfreunde wissen es zu schätzen – gelegentlich in seiner Heimat auf. Demnächst, im Rahmen des ersten Konzertes des neu gegründeten Jazzorchesters Vorarlberg, am 15. September am Spielboden.
ZUR PERSON
Peter Herbert
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