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Althanquartier in Wien-Alsergrund: Terrassenhäuser statt Türmen

Diese Terrassenhäuser sollen am Althanquartier in Wien-Alsergrund entstehen.
Diese Terrassenhäuser sollen am Althanquartier in Wien-Alsergrund entstehen. ©APA/ZOOMVP.AT/ZOOM VISUAL PROJECT GMBH
Am Donnerstag wurde in Wien das Siegerprojekt für das Althanquartier im Alsergrund wurde präsentiert. Statt Türmen sollen nun auf dem Areal beim Franz Josefs-Bahnhof eine Überplattung mit Gebäuden, die an die Form des Terassenhauses anknüpfen, entstehen.
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Der städtebauliche Wettbewerb widmete sich dem nördlichen Teil des Quartiers, also jenem Bereich, der unmittelbar an den Franz-Josefs-Bahnhof anschließt. Schon im Vorfeld war es zu heftigen Debatten um eine mögliche Hochhausbebauung gekommen, das Widmungsverfahren wurde darauf hin gestoppt – bereits mit Verweis auf die Ausschreibung. Das entsprechende zweistufige Verfahren hat nun das Wiener Architekturbüro ARTEC von Bettina Götz und Richard Mahnal gewonnen, wie Peter Ulm, der Vorstandsvorsitzende des Projektentwicklers – der 6B47 Real Estate Investors AB – berichtete.

Büros, Wohnungen und ein Hotel entstehen am Althanquartier

In dem Baukörper, der im oberen Teil terrassenförmig zurückgezogen wird, sollen Büros, Wohnungen, ein Hotel und Geschäfte untergebracht werden. Die Bruttogeschoßfläche wurde heute mit 150.000 Quadratmetern angegeben. Auch eine begrünte, rund 7.000 Quadratmeter große Freifläche ist vorgesehen. Neue Durchgänge durch den Komplex sollen ebenfalls geschaffen werden.

Die bisherige Bebauung kommt im Maximalfall auf eine Höhe von 45 Meter. Dieser Wert wird künftig überschritten, ein Teil der neu gestalteten Überplattung wird 58 Meter in den Himmel ragen. Die anderen insgesamt 30 Einreichungen hätten den Spielraum – also die möglichen 126 Meter – jedoch deutlich mehr ausgenutzt. “Ich bin froh, dass es das Projekt mit den niedrigsten Bauten wurde”, zeigte sich die designierte Bezirksvorsteherin des Alsergrunds, Saya Ahmad (SPÖ), erfreut.

Verweis auf Wiener Tradition des Terrassenhauses

Das Siegerteam verwies auf die Wiener Tradition des Terrassenhauses – als dessen bekanntestes Beispiel der Wohnpark Alt Erlaa von Harry Glück gilt. Dieser war auch an der Gestaltung des in den 1970er Jahren neu gestalteten Franz-Josefs-Bahnhofs – für den federführend Architekt Karl Schwanzer verantwortlich zeichnete – mit dabei. Dieses Gebäude war vom Wettbewerb nicht umfasst. Es wird, das stand bereits vorher fest, vom Büro Delugan Meissl bzw. von Josef Weinberger Architects völlig neu gestaltet.

Die beiden Konzepte wurden nun, wie betonte wurde, architektonisch angeglichen. Die Modernisierung des gesamten Areals weist damit ein einheitliches Erscheinungsbild auf. Wann dieses auch abseits von Architektur-Renderings bewundert werden kann, und ob die Realisierung genau in dieser Form kommt, ist jedoch noch offen. Zunächst wird ein städtebaulicher Vertrag mit dem Investor ausverhandelt, in weiterer Folge folgt die Flächenwidmung. Erst dann können die Arbeiten starten.

“Wir haben alle ein Interesse, das rasch abzuwickeln”, zeige sich Investor Peter Ulm überzeugt. Denn demnächst, so gab er zu bedenken, würden die letzten Nutzer ausziehen: “Ein leeres Gebäude ist nie ein Gewinn.”

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(APA/Red)

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