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Altersdiskriminierung bei Swarovski? Brisante Kritik der AK Tirol

Produktionsverlagerung, Kündigungen, Eigenreinigung – Brisante Entwicklungen bei Swarovski
Produktionsverlagerung, Kündigungen, Eigenreinigung – Brisante Entwicklungen bei Swarovski ©APA
Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski steht in der Kritik. Nach dem bereits angekündigten Abbau von rund 400 Arbeitsplätzen werden nun weitere Vorwürfe laut.

Die Arbeiterkammer Tirol (AK) wirft dem Unternehmen vor, gezielt ältere Beschäftigte aus dem Betrieb zu drängen – ein Verdacht auf Altersdiskriminierung steht im Raum. Eine österreichische Tageszeitung berichtete über entsprechende Aussagen von AK-Präsident Erwin Zangerl.

Kündigungen ab 55?

Die AK bezieht sich auf Hinweise, wonach vor allem Mitarbeiter über 55 Jahren betroffen sein sollen. Demnach bestehe der Verdacht, dass Beschäftigte systematisch gekündigt oder zur Frühpension gedrängt würden. Zangerl kündigte an, diesen Vorwürfen juristisch nachzugehen und rechtliche Schritte zu prüfen.

Bereits seit 2007 wurden beim Stammsitz in Wattens mehr als 4000 Stellen abgebaut. Mit dem neuen Einschnitt Anfang November steigt die Zahl weiter. Innerhalb der Belegschaft breitet sich zunehmend Resignation aus. Laut dem Bericht einer österreichischen Tageszeitung rechnen manche Mitarbeiter bereits mit dem vollständigen Abzug der Produktion aus Wattens.

Reinigungspflichten und Auslagerungen

Neben den Kündigungen sorgt auch ein geänderter Umgang mit betrieblichen Aufgaben für Unmut. Die Reinigung von Büro- und Produktionsflächen – ausgenommen Sanitäranlagen – soll künftig durch die Beschäftigten selbst erfolgen. Laut AK ist das ein weiteres Signal für den Rückzug des Unternehmens aus dem Standort Wattens.

Zudem kritisiert die Kammer, dass Aufträge trotz Auftragsrückgangs nach Serbien verlagert würden. Auch der IT-Bereich solle – entgegen interner Warnungen – teilweise nach Asien ausgelagert werden. Für Zangerl ein Hinweis auf einen tiefgreifenden Strukturwandel.

Konzern äußerte sich bislang nicht

Zu den aktuellen Vorwürfen der AK hat Swarovski bisher keine Stellungnahme abgegeben. Bereits im November hatte Standortleiter Jérôme Dandrieux den geplanten Personalabbau mit Kostendruck und einem Nachfragerückgang im Luxussegment, insbesondere in China, begründet. Der Konzern hält laut eigenen Angaben weiterhin an einem Investitionsplan für den Standort Wattens bis 2030 fest.

(VOL.AT)

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