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Altachs Schwur: Kämpfen wie ein Löwe

©VOL Live/Philipp Steurer
Das Grödig-Spiel am Freitag soll der Auftakt für eine elftägige SCRA-Siegestour werden – mit dem Endziel Meisterteller.
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FC Lustenau - WAC/St.Andrä
FC Gratkorn - Austria Lustenau
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Aufgearbeitet, abgehakt, vergessen – das Vienna-Match ist Vergangenheit. Die Gegenwart heißt Heimspiel gegen Grödig, und dafür gibt es ein Versprechen der cashpoint-Truppe an ihre Fans: „Wir werden wie ein Löwe kämpfen!“ Altachs Spieler bauen im Meisterschafts-Endspurt bewusst auf Emotionen, in der Hoffnung, dass sich der Funke von der ersten Minute an auf die Zuschauerränge überträgt. Die VN haben das Titelduell zwischen Altach und Tabellenführer FC Admira aus ganz unterschiedlichen Sichtweisen beleuchtet. Am Ende führt kein Weg daran vorbei, dass der kommende Meister wohl alle seine vier Spiele gewinnen müssen wird. Genau deshalb darf Grödig, trotz einiger Routiniers wie Diago Viana oder Herwig Drechsel in ihren Reihen, für die Hütter-Schützlinge nicht zum Stolperstein werden.

Das Restprogramm:

Spricht eigentlich ein wenig für die Südstädter. Auch aus Sicht der Admira. Trainer Didi Kühbauer sieht noch ein schweres Spiel (Hartberg), danach stellen die beiden Lustenauer Teams aus seiner Sicht einen Vorteil für seine Truppe dar. Altach steht heute vor einem Pflichtsieg, dann folgt die schwere Auswärtswoche mit den Auftritten im Reichshofstadion (FC Lustenau) und in der Lavanttal-Arena in Wolfsberg.

Torschützen:

Top-Torjäger Benjamin Sulimani steht in den Reihen der Admira. Doch damit sind die Südstädter in gewisser Hinsicht auch abhängig von der Treffsicherheit des 22-Jährigen, der diese Saison schon 17 Mal getroffen hat. Weil zudem sein kongenialer Partner, Patrik Jezek (16 Tore), wegen einer Oberschenkelverletzung ausfällt, werden es heute in Hartberg nicht mehr sieben Tore werden – wie zuletzt gegen Gratkorn. Da erzielte die Admira in einem Match mehr Treffer als in den letzten acht Spielen zuvor zusammen. Von den 14 anderen Torschützen im Team hat nur René Schicker (8) mehr als fünf Treffer erzielt. In Altach dagegen ist die Last des Toreschießens besser verteilt. Gleich fünf Spieler haben mehr als fünf Mal getroffen, wobei vor allem die Quote von Orhan Ademi (13) beeindruckt. Altachs Joker, der 20 Mal eingewechselt wurde, trifft im Schnitt alle 90 Minuten. Insgesamt haben 13 SCRA-Kicker in dieser Saison schon getroffen.

Die Torhüter:

Klarer Vorteil für die Altacher. Martin Kobras ist nicht nur Vorarlbergs Fußballer des Jahres 2010, sondern wohl der beständigste Schlussmann in der Liga. Zwölf Spiele beendete der 24-Jährige ohne Gegentor, gegen den heutigen Gegner Grödig (4:0, 2:0, 1:0) kassierte er noch keinen Treffer. Der Gegentor-Schnitt (1,09 pro Spiel) kann sich sehen lassen. Mehr Schwankungen zeigte da schon Admiras Hans-Peter Berger – trotz Auslanderfahrung (Portugal) und Routine (29 Jahre). Im Schnitt kassiert er 1,28 Gegentore, immerhin neun Mal hielt er seinen Kasten rein.

Die Zuschauer:

Diesbezüglich sind nur die Altacher Bundesliga-tauglich. Mehr als doppelt so viele Fans (59.481 zu 26.481) strömten bislang in die cashpoint-Arena. Im Schnitt wollten 4248 Anhänger die Heimspiele ihrer SCRA-Elf sehen. Allein die Fans hätten sich Bundesliga-Fußball verdient.

Psychologischer Vorteil:

Der Vorsprung der Admira war schon einmal weitaus größer. Neun Punkte im Herbst, sieben im Frühjahr – und jedes Mal schaffte es Altach, an den Südstädtern vorbeizuziehen. Dieser psychologische Vorteil spricht klar für die Truppe rund um den verletzten Kapitän Alexander Guem. Doch nicht nur der 34-Jährige strotz vor Selbstvertrauen und spricht aus, was alle denken: „Diesen Punkt holen wir noch auf!“

 

Zurück in die Erfolgsspur

Austria Lustenau ist heute beim abstiegsgefährdeten FC Gratkorn zu Gast.

Eine Kaffee-Ausfahrt wird das Match des Cup-Finalisten Austria Lustenau beim FC Gartkorn sicher nicht. Denn die Steirer kämpfen gegen den Abstieg und haben schon angekündigt, den Kunstrasen fressen zu wollen, um in der Liga zu bleiben. Daher wird der Erfolgscoach der Grün-Weißen, Edi Stöhr, sicher wieder zu seiner Stammformation zurückkehren. Keine Überraschung, war doch die 0:3-Heimpleite gegen St. Pölten wenig befriedigend. Abwehrspieler Jürgen Kampel kommt nach Gelbsperre zurück. Ob er gleich in die Stammformation rutscht, bleibt offen. Gerald Krajic wird die Reise nach Gratkorn nicht mitmachen. Auch Aaron Kircher und Dominik Heid­egger sollen zu Hause bleiben.

In Form bringen

Somit lautet die Devise für Sascha Boller und Co., wieder auf die Erfolgsspur zurückzufinden, um sich in Form für das große Cup-Finale in Wien zu bringen. Und diese dann zu konservieren. Abwehrspieler Christoph Stückler bringt es dabei auf den Punkt. „Form konservieren ist gut, aber hoffentlich nicht jene aus dem St.-Pölten-Match.“ In Gratkorn erwartet er einen heißen Tanz. „Gratkorn kämpft um den Klassenerhalt. Die werden sich zerreißen. Da heißt es aufpassen und gut kontern“, so Stückler. Die Anreise in die Steiermark erfolgt heute früh.

 

Zwei Teams ohne großen Druck

FC Lustenau will im heutigen Heimspiel (18.30 Uhr, Reichshofstadion) gegen St. Andrä Bilanz aufbessern.

Dreimal haben sich die beiden Teams in dieser Saison bereits getroffen, zweimal ging der FC Lustenau (2:1, 3:1) in Kärnten als Sieger vom Platz, einmal gab es im Reichshofstadion ein 2:2-Remis. Die Bilanz spricht also für die Hausherren, die heute allerdings auf Goalgetter Patrick Seeger und Mittelfeldspieler Daniel Schöpf (beide gesperrt) verzichten müssen. Die freien Plätze in der Startelf werden Grisley Muniz und Gabor Markus einnehmen. Der Druck, um zu punkten, ist bei beiden Teams aufgrund ihres gesicherten Tabellenplatzes nicht mehr sehr groß, daher erwartet FCL-Coach Hans Kogler einen offenen Schlagabtausch. „Beide haben nichts zu verlieren. Das könnte ein interessantes Duell werden“, so der FCL-Coach, der am Sonntag seinen 43. Geburtstag feiert. Bei den Kärntern kehren mehrere bekannte Gesichter nach Lustenau zurück. Die Trainer Nenad Bjelica und Slobodan Grubor, sowie die Spieler Dario Baldauf und Christian Dobnig sind FCL-Vertraute. Mit dem Ex-Bregenzer Sandro Gotal spielt ein weiterer Vorarlberger in den Reihen der Kärntner, die im nächsten Heimspiel den cashpoint SCR Altach zu Gast haben.

(VN)

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