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Altach wirft Modou Jagne raus

Nachdem ihm bei einer Dopingprobe Cannabis-Konsum nachgewiesen worden ist, ist im Kader des SCR Altach kein Platz mehr für Modou Jagne. Der Stürmer muss mit der fristlosen Entlassung und einer langen Sperre rechnen.

Es war sein erster Arbeitstag in diesem Jahr und zugleich sein letzter. Nach eineinhalb Stunden schlich Modou Jagne vom Platz, wohlwissend, dass ihn nun Fragen über Fragen erwarten würden. Zuvor hatten sich die Brasilianer Dorta und Leonardo herzlich vom Stürmer aus Gambia verabschiedet. “Ja, ich habe Cannabis konsumiert – aber nur einmal”, sagte der Nationalspieler. “Es tut mir leid für all meine Fans, für den Klub, die Trainer und die Teamkollegen”, so der Nationalspieler, der nächsten Monat seinen 24. Geburtstag feiern wird. Dann wird er wohl wieder in seiner Heimat sein, denn Altachs Sportchef Christoph Längle ließ keinen Zweifel daran, dass man sich von Jagne trennen wird. “Wir werden mit unserem Rechtsanwalt Achhammer noch die arbeitsrechtliche Situation besprechen, aber eigentlich ist alles klar geregelt.”

Er war die bislang teuerste Investition, die Altach in seiner Vereinsgeschichte getätigt hat. Doch Modou Jagne schlug im vergangenen Frühjahr ein wie eine “Bombe”. Er führte Altach in die Bundesliga. Der Afrikaner war der Star der Mannschaft und verkraftete es nicht, plötzlich nicht mehr im Rampenlicht zu stehen. Leonardo und Ledezma stahlen ihm die Show, die psychischen Probleme begannen. Jagne schwänzte Trainingseinheiten, wurde zu den Amateuren verbannt und wirkte völlig lustlos. “Ich habe versucht, mein Problem mit Drogen zu lösen”, erzählt er reumütig. “Es war falsch, das weiß ich.” Nun droht eine Sperre zwischen sechs und 24 Monaten und das Aus der Karriere. “Ich werde weitertrainieren und auf meine Chance warten”, will er davon nichts hören.

“Purer Blödsinn”
Altachs Mannschaftsarzt, der ehemalige Drogenbeauftragte Dr. Dieter Moosmann, ist davon überzeugt, dass private Probleme den Spieler zur Einnahme von Cannabis bewogen haben. “Aus leistungssteigernder Sicht macht es keinen Sinn.” Für Moosmann hat der “junge Bub einen Blödsinn gemacht”. Menschlich müsse man ihm helfen, doch sportlich müsse er sich der Konsequenzen bewusst sein.

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