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Altach setzt ein Statement

©ABD0164_20251122 - ALTACH - …STERREICH: Torjubel der Spieler des SCR Altach am Samstag, 22. November 2025, wŠhrend der Admiral Bundesliga-Begegnung, Grunddurchgang, 14. Runde, zwischen SCR Altach und RZ Pellets WAC in Altach. - FOTO: APA/EXPA/PETER RINDERER
Rheindörfler beenden ihre Sieglosserie eindrucksvoll und tanken Selbstvertrauen für das Duell mit Salzburg

Vor 4.112 Zuschauern im frostigen Schnabelholz zeigt der SCR Altach eine über weite Strecken abgeklärte Leistung, schlägt den Wolfsberger AC klar mit 3:0 und beendet damit seine sieben Spiele andauernde Sieglosserie. Matchwinner ist Spielmacher Patrick Greil, der per Freistoß und im Nachsetzen doppelt trifft und seinem Team den Weg ebnet.

Ausgeglichenes Spiel bei eisigen Temperaturen

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt fand der WAC die erste Halbchance vor, Wohlmuth schnappte sich einen unsauberen Querpass von Bähre, zog halblinks in Richtung Strafraum, verfehlte mit seinem Schlenzer jedoch das Tor. Kurz darauf sah WAC-Mittelfeldspieler Schöpf nach einem taktischen Foul an der Mittellinie die frühe Gelbe Karte (8.).

Abwehrchef Benedikt Zech wurde nicht rechtzeitig fit. ©GEPA/Lerch

Auf der Gegenseite durften die Rheindörfler in Minute elf kurz jubeln: Nach einer scharfen Hereingabe von der rechten Seite durch Ingolitsch stocherte Mustapha den Ball über die Linie, ehe Schiedsrichter Gishammer korrekterweise wegen eines vorangegangenen Foulspiels zurückpfiff. Für den Angreifer bleibt das Warten auf seinen ersten Bundesliga-Treffer somit bestehen.

Schlitzohr Greil schlägt wieder zu

Der SCRA bemühte sich anschließend, mehr Kontrolle zu übernehmen, ohne die defensive Absicherung zu vernachlässigen. Diawara kassierte nach einem übermotivierten Einsteigen gegen Nwaiwu im Mittelfeld die nächste Verwarnung der Partie (22.). Drei Minuten später belohnten sich die Altacher für ihre aktiveren Bemühungen und einmal mehr war es der Spielmacher, der den Unterschied ausmachte. Ähnlich wie beim Treffer in Graz zirkelte Patrick Greil einen Freistoß aus halblinker Position flach an der Mauer vorbei ins kurze Eck. WAC-Keeper Polster sah dabei nicht gut aus, der Führungstreffer war dennoch vollauf verdient (30.).

Präsentierte sich als lästiger Gegenspieler: Ousmane Diawara ©GEPA/Lerch

Beinahe hätte Altach sofort nachgelegt. Massombo wurde an der Strafraumgrenze klar gelegt, doch Gishammer ließ den Vorteil laufen. Mustapha setzte sich gut durch und legte ideal quer, Bähre fehlten jedoch Zentimeter, um den Ball zum möglichen 2:0 über die Linie zu drücken. Danach versuchte es Mustapha aus der Distanz, verzog aber deutlich (38.). Kurz vor der Pause bot sich Greil nach kurz abgespielter Ecke noch eine aussichtsreiche Gelegenheit, sein Abschluss aus dem Strafraumzentrum ging jedoch klar über das Tor (44.).

In der Nachspielzeit musste der SCRA noch einmal tief durchatmen: Nach einem Vorstoß über die rechte Seite kam der WAC zu seiner gefährlichsten Szene des ersten Durchgangs, Stojanovic parierte stark, den Abpraller klärte die SCRA-Abwehr rechtzeitig vor dem heranstürmenden Avdijaj.

Dejan Stojanovic blieb in den ersten 45 Minuten weitestgehend beschäftigungslos. ©GEPA/Lerch

Kurz darauf bat Schiedsrichter Gishammer zum Pausentee. Altach führt zur Halbzeit verdient mit 1:0, präsentiert sich defensiv stabiler als zuletzt und profitiert einmal mehr von der individuellen Klasse eines Patrick Greil. Der WAC hingegen blieb offensiv über weite Strecken harmlos und kam lediglich zu einzelnen Halbchancen.

Kärntner kommen griffiger aus der Kabine

Der WAC startete deutlich wacher in die zweite Hälfte und suchte früh den Weg zum Tor. In der 50. Minute bot sich die erste große Möglichkeit: Nach einem Konter kam Kojzek aus rund 13 Metern zum Abschluss, setzte seinen Schuss aber über die Querlatte. Nur wenige Minuten später tauchte Zukic gefährlich im Strafraum auf, doch auch er verzog deutlich (56.). Altach brauchte einige Minuten, um wieder Zugriff auf das Spiel zu finden und tat dies mit Wucht.

Greils Doppelpack bringt die Vorentscheidung

Endlich setzte sich Diawara robust gegen seinen Gegenspieler durch, leitete weiter auf Mustapha, der mit einem Haken seinen Verteidiger aussteigen ließ und den Ball zwischen den Beinen von Goalie Polster hindurchspielte. Noch bevor der Ball die Linie überschritt, rauschte Patrick Greil heran und drückte die Kugel endgültig zum 2:0 über die Linie, ein perfekt zu Ende gespielter Konter über mehrere Stationen.

SCRA Coach Fabio Ingolitsch darf mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. ©GEPA

Altach hatte nun sichtbar Oberwasser und nutzte die Räume, die der WAC in der Schlussphase zunehmend anbot. Die Rheindörfler wirkten zweikampfstärker, zielstrebiger und vor allem im letzten Drittel effizienter als in den vergangenen Wochen.

Elfmeter bringt Entscheidung

Nach einer gefährlichen Hereingabe von Greil verlängerte Koller per Kopf, der Ball sprang an die Hand von Baumgartner – Elfmeteralarm. Nach VAR-Check zeigte Schiedsrichter Gishammer auf den Punkt. Anteo Fetahu übernahm Verantwortung und verwandelte sicher zum 3:0 (84.).

Fussball, Admiral Bundesliga, 14. Spieltag

SCR Altach vs. Wolfsberger AC 3:1 (1:1)

Altach, Stadion Schnabelholz, 4.112 Zuschauer, SR Gishamer

Torfolge: 1:0 Greil (30.) 2:0 Greil (70) 3:0 Fetahu (83.) 3:1 Sulzner (90+4)

Gelbe Karten: Diawara bzw Schöpf,Piesinger, Nwaiwu

SCR Altach: Stojanovic; Ingolitsch (85. Yalcin), Milojevic, Koller, Ouedraogo; Bähre (89.Idrizi), Jäger; Greil(89. Oswald) Massombo; Diawara, (70. Fetahu) Mustapha (89 Hrstic).

Damit war die Partie endgültig entschieden auch wenn dem WAC in der Nachspielzeit durch Sulzner noch Ergebnis Kosmetik gelang. Altach brachte das Ergebnis souverän über die Zeit und feierte einen hochverdienten Heimsieg, zugleich ein wichtiges Statement nach sieben sieglosen Spielen.

Die Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit Applaus und der Gewissheit, dass der SCRA pünktlich vor dem schweren Heimspiel gegen RB Salzburg wieder Mut und Selbstvertrauen getankt hat.

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