Altach besiegt auswärts Tirol

20 Minuten im Tivoli neu waren gespielt, da krachten die Köpfe von Kai Schoppitsch und Theo Grüner zusammen. Der Altacher blieb mit einer blutenden rechten Augenbraue liegen, dem Tiroler lief das Blut von der Stirn. Gut vier Minuten lang musste “Schoppi” außerhalb des Spielfeldes verarztet werden. Teamarzt Dr. Alexander Gohm verklebte die offene Wunde, sodass der Mittelfeldspieler die 90 Minuten gut über die Runden bringen konnte.

Wichtig für die Altacher, denn der Kärntner ist endlich richtig erwacht und bot in Innsbruck seine bislang wohl beste Saisonleistung im Dress der “Schwarz-Gelben”. “Ich fühle mich gut, auch im Training, es macht derzeit einfach richtig Spaß”, lautete die Erklärung des 26-Jährigen. Mit ein Grund ist wohl auch die Geburt seines Sohnes Tristan. “Er ist jetzt zwei Wochen alt. Ja, ich denke, jetzt bin ich lockerer.”

Maßgeblichen Anteil am zweiten Dreipunkter in einer Auswärtspartie hatte die Anfangsphase. In dieser trumpften die Altacher auf. Druckvoll, aggressiv und laufintensiv – die Vorarlberg überraschten mit ihrem selbstbewussten Stil die Hausherren. Ein Produkt dessen war der frühe Frühungstreffer durch Kai Schoppitsch (8.) – zu diesem Zeitpunkt noch ohne Kopfweh. Ausgangspunkt war ein Einwurf auf der rechten Seite. Ledezma ließ den Ball weiterlaufen auf Oliver Schnellrieder. Der Kapitän sah den links mitgelaufenen Schoppitsch und spielte das Leder ideal in den Lauf. Der Linksfuß lief noch einige Schritte mit dem Ball und düpierte dann Wacker-Torhüter Pavlovic mit einem Außenrist-Schuss.

Als es für die Altacher gegen Ende der Partie immer enger wurde, trat ein zweiter Kärntner in Erscheinung. Torhüter Mario Krassnitzer war es, der am Ende den 1:0-Vorsprung verwaltete und damit die drei Punkte ins Trockene brachte. So in der 58. Minute, als er einen Freistoß von Vaclav Kolousek unschädlich machte. Es war die einzig wirklich nennenswerte Szene des Tiroler Spielmachers, dessen Kreise ansonsten von der SCRA-Defensive sehr gut eingeengt wurden. Und nur drei Minuten später stand Olushola Aganun allein vor ihm, doch auch der Nigerianer brachte das Leder nicht am Torhüter vorbei. Per Fußreflex rettete er der Mannschaft die drei Punkte.

Michael Streiter (Trainer SCR Altach): “Es ist schön, in seinem Wohnzimmer zu gewinnen. Das ist mein emotionalster und schönster Sieg. Es ist ein Riesenschritt, auswärts zu gewinnen. Außerdem haben wir erstmals in dieser Saison zu null gespielt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber morgen ist der Sieg schon wieder vergessen, dann beginnt wieder die tägliche Trainingsarbeit.”

FC Wacker Tirol – cashpoint SCR Altach: 0:1 (0:1)

Tivoli neu, 7100, SR Lehner
Tor: 8. 0:1 Schoppitsch

Weitere Ergebnisse:
FC Pasching – GAK: 1:0 (1:0)
SK Rapid Wien – SV Ried: 2:2 (0:1)
SK Sturm Graz – SV Mattersburg: 0:0
Salzburg – FK Austria Wien: 4:0 (0:0)