Besonders arg trafen die Wassermassen der Ill die Bewohner der Parzelle Schildried in Göfis.
Nacht des Schreckens
Dort wurden vierzehn Eigenheime faktisch über Nacht unbewohnbar. Land und Bund mussten die mühsam ersparten Eigenheime ablösen und niederreißen. Betroffene mussten sich mit dem Gedanken der Aussiedlung anfreunden.
Diese Nacht werde ich nie vergessen können. Wir haben aus Angst bis nach Mitternacht wichtige Dinge ins oberste Stockwerk getragen, erzählt Elisabeth Simon, die mit ihrer Tochter das Eigenheim mit der Hausnummer 16 bewohnte. Dann hat uns die Feuerwehr abgeholt und in ein Notquartier gebracht. Jener Morgen, als wir unsere überfluteten Häuser sahen, war schrecklich, erinnert sich Simon mit Schaudern.
Trost von Freunden
Die folgenden Wochen und Monate des modernen Nomadendaseins haben der Autodidaktin ziemlich zu schaffen gemacht. Plötzlich mit Mietwohnungen vorliebnehmen (Ich musste dreimal umziehen in zwei Jahren) und überall als Bittsteller auftreten zu müssen ist ihr alles andere als leicht gefallen. Ohne Hilfe der Einsatzkräfte sowie den Trost von Freunden und Helfern, die mir Zukunftsperspektiven und Hoffnung vermittelt haben, säße ich nicht hier.
Die Zeit heilt Wunden
Jetzt hat es die einstige Sekretärin in der Wirtschaftskammer und nunmehrige Pensionistin geschafft. Simon konnte in Satteins eine Eigentumswohnung beziehen und weiß ihre Tochter Susanne mit einem Job im Sozialzentrum in Frastanz versorgt. Die Zeit heilt viele Wunden, lächelt Simon. Und lässt mit ihrem Kater am Schoß den Blick in die Ferne schweifen. Ihre optimistische Lebenseinstellung hätte ihr nicht einmal die Flut entreißen können. Ein Täfelchen in ihrem Atelier gemahnt sie täglich: Unglücklich sein verboten.
ZUR PERSON
Beruf: Pensionistin
Geboren: 17. März 1946
Familie: ledig, eine Tochter
Ausbildung: Volks- und Hauptschule sowie Handels- und Hauswirtschaftsschule
Lebensmotto: Jeder Augenblick ist ein Genussangebot
Hobby: Malerei im Malatelier Elisa und Tiere
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