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Ally McBeals Abschied

Calista heißt auf Griechisch die „Allerschönste“. Am Dienstag startet die 37-Jährige Schauspielerin mit ihrer letzten „Ally McBeal“-Staffel.

Denn der Abschied fällt der treuen Zuschauer-Gemeinde schwer. Mit „Ally McBeal“ geht für eine komplette Generation ein Stück Lebensgefühl und Identifikation verloren – nicht nur in Allys TV-Heimat USA, sondern auch im deutschsprachigen Raum.

Ally ist Kult und wird es für viele auch bleiben. Vox hat viele Anrufe, E-Mails und Zuschriften von Fans bekommen, die sich mit dem Ende der Serie noch nicht abfinden können. „Die größte Resonanz bekamen wir, als die Serie im Frühjahr in den USA fertig produziert und das Ende bekannt gegeben wurde“, sagt eine Vox-Sprecherin. „Schock, ich kann es nicht glauben. Ohne Ally kann ich nicht leben“, hieß es in einer E-Mail an Vox. „Wer zur Hölle hat diese furchtbar schlechte Entscheidung getroffen? Jahrelang setzt man sich vor den Fernseher, heult, lacht… und das soll der Dank sein?“, schrieb ein anderer. „Wir gehen vor Gericht, wenn die Sendung abgesetzt wird“, beschwerte sich ein weiterer Fan.

Der „Hype“ um die zierliche und chaotische Anwältin aus Boston, die sich selbst und die Männer nicht im Griff hat („Ich bin normal, mein Leben ist es nicht.“) hat sich auch auf dem Markt der Merchandising-Produkte widergespiegelt. Ally-Poster, Ally-Kalender, Ally-T-Shirts, Ally-CDs und selbst Ally-Weihnachtsmannverkleidungen wurden verkauft. Sie selbst warb für eine Haarpflegeserie. In diesem Jahr erschien sogar ein Buch mit dem Titel „Generation Ally“, das das Phänomen und seine Folgen unter die Lupe nahm und sofort die Bestseller-Listen erklomm.

Doch die Ermüdungserscheinungen der Serie, die zwei Golden Globes erhielt, waren unübersehbar. Spätestens nach dem Abgang von Ally-Lover Robert Downey, der wegen seiner Drogenprobleme ausschied, kehrten viele Zuschauer der Serie den Rücken. Der Versuch, mit Jon Bon Jovi einen adäquaten Ersatz zu schaffen, fruchtete ebenfalls nicht. „Ich war sehr enttäuscht“, sagt Schauspieler Greg Germann, der Allys Kanzleipartner Richard Fish spielt, als er vom Ende erfuhr. „Aber wir hatten es alle ein bisschen geahnt. Uns war auch klar, dass wir nicht hätten noch mehr geben können. Es war eine bitter-süße Nachricht.“ Produzent David E. Kelley hatte es seinen Protagonisten in der Garderobe mitgeteilt.

Calista Flockhart machte auch nach dem Ende von „Ally McBeal“ in den USA von sich reden. Sie verbandelte sich mit dem Schauspieler-Kollegen Harrison Ford. In der 5. Staffel, so wissen die Fans bereits, heiratet Ally und wird ganz unverhofft Mutter. Ally und Calista sind zumindest in den Augen der Fans eine Einheit geworden. Sie sprechen auch eine gemeinsame Sprache, wenn Ally über ihr Leben sagt: „Man sollte sein Leben in die Reinigung geben können und es dann zurückbekommen: Schön, sauber, gefaltet und ordentlich.“ Oder wenn sie über die Liebe philosophiert: „Liebe, Zweierbeziehungen, Partnerschaften und die Vorstellung, dass sich zwei Menschen für immer füreinander entscheiden: Ich muss das mitnehmen können wenn ich abends ins Bett gehe, selbst wenn ich alleine ins Bett gehe. Das ist ein McBealismus.“

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