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Allein unter Müttern

Niemand weiß besser als Hans Weitmayr, wie sich ein Mann mit dem Kinderwagen am Spielplatz fühlt, wie volle Windeln riechen, und dass Dauerbabysitten zu Impotenz führen kann. Er legt jetzt seinen Selbsterfahrungsroman "Mr. Mom - Die Wahrheit über 1 Jahr Väterkarenz" vor. Wir verlosen zehn Exemplare!

Das Thema ist aktuell: Nach langem politischen Tauziehen hat die Regierung das Kindergeld reformiert. Eines der angebotenen Modelle sieht auch eine verpflichtende Väterkarenz vor: Wenn die Eltern in der Karenz 80 Prozent Ihres Gehaltes beziehen wollen (mindestens 1.000 Euro, höchstens 2.000), muss die Mutter 12 Monate beim Kind bleiben, und der Vater zwei.

In der Praxis fühlt sich das etwas anders an, als in den Darstellungen des Frauenministeriums.  Das weiß Hans Weitmayr, der die Probe aufs Exempel gemacht hat, ein ganzes Jahr in Väterkarenz war und jetzt seinen Selbsterfahrungsroman über diese Zeit vorlegt (Mr. Mom, edition a, 19,95 Euro).
Das Schicksal hat es mit seinem Romanhelden Jakob Liebenberg gut gemeint: Coole Beziehung, cooler Job und coole Lokale bestimmen sein Leben. Bis Freundin Katharina den entscheidenden Satz sagt: “Ich bin schwanger.” Plötzlich geht alles sehr schnell: Es wird geheiratet, das Geld wird knapp, Porzellan fliegt durch die Luft,- und schon sitzt der kleine Moritz in der gemeinsamen Wohnung.

Als ein demütigender Karriereknick eintritt, beschließt Jakob, sich der Situation zu stellen. Er geht in Karenz und wird für ein Jahr zu Mister Mom – Bäuerchen und Breiflecken inklusive. Katharina erscheint dieser neue Mann jedoch bald ein wenig zu unmännlich – womit sich für Jakob die Frage stellt: Was endet früher? Seine Karenz oder seine Ehe?

Erkenntnisse fürs Leben

Weitmayr legt wert darauf, dass seine Ehe nach wie vor glücklich ist. “Wir haben die Belastungen natürlich gespürt. Mein Selbstbewusstsein war so ganz ohne Job und mit dem geringen Einkommen angeschlagen, und meine Frau musste auch erst mit dem Typen umgehen lernen, der sich nur noch mit Windeln und Babybrei befasste. Aber wir haben es geschafft.”

Weitmayrs wichtigste Erkenntnisse: Während der Karenz unbedingt in Kontakt zur Firma bleiben, damit man bei der Rückkehr nicht abgemeldet ist. Die furchtbaren Kreuzschmerzen vom Babytragen und In-die-Wiege-legen sind ganz normal: Alle Väter bekommen sie. Und: “Obwohl mir die Decke auf den Kopf gefallen ist und ich unter Einsamkeit gelitten habe, war es die beste Zeit meines Lebens.”
Trotzdem sollten sich Männer seiner Meinung nach ganz genau überlegen, ob sie sich das wirklich antun wollen.

Schließlich muss Weitmayrs Held auch feststellen, dass Dauerbabysitten zu vorübergehender Impotenz führen kann. Ist auch das “ganz normal”?
Weitmayr: “Kein Kommentar.”

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www.edition-a.at

Mr. Mom - Die Wahrheit über ein Jahr Väterkarenz
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