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Alle wollen heuer hoch hinauf

125 Jahre Arlbergbahn heißt es im Klostertal, andere Museen kraxeln mit.

Christoph Thöny, Leiter des Klostertalmuseums in Wald am Arlberg, gibt in diesem Jahr die Höhe vor. Aus gegebenem Anlass – vor 125 Jahren wurde die Arlbergbahnstrecke eröffnet – erkundet er in einer Ausstellung samt Rahmenprogramm die Thematik um die Bahn und ihre Faszination, aber auch um gesellschaftliche Umbrüche im Zuge der Arbeitsmigration im Vorarlberger Oberland, wo etwa zahlreiche Bauleute aus dem Trentin bei der Bahn oder den darauffolgenden Wasserkraftwerksbauten beschäftigt wurden.

Augenzeugen

Die Montafoner Museen unter der Leitung von Andreas Rudigier ziehen mit. In seinen vier Häusern (das Frühmesser-Haus in Bartholomäberg kommt heuer zu den Museen in Schruns, Silbertal und Gaschurn dazu) widmet er sich der Beziehung des Menschen zum Berg in allen Fassetten. Die reichen dann auch bis zur malerischen Wiedergabe der Erst- und Zweitbesteigung des Piz Puin. Derlei heroische Unterfangen werden per Augenzeugenberichten (dokumentiert oder erst in jüngster Zeit angefertigt) abgefedert.

Jüdische Alpenvereine

Auf solche Dokumente setzt auch der Zahnarzt und Forscher Josef Concin. Er hat ein umfangreiches Fotoarchiv angelegt und lässt bei einer Präsentation am 25. Jänner noch Zeugen des Lawinenunglücks im Jahr 1955 in Dalaas zu Wort kommen. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben, die meisten befanden sich im Bahnhofsgebäude. Die damals umgestürzte Lok 1020-42 ist heute übrigens im Besitz eines Schweizer Sammlers und kommt zum Gedenken noch einmal auf die Schienen. Zufall oder nicht – auch das Landesmuseum und das Jüdische Museum in Hohen­ems widmen sich heuer den Bergen. „Schnee” lautet der Titel der Sommerausstellung in Bregenz, die das Thema aus künstlerischer Sicht aufbereitet. In Hohenems kommt ein weniger bekanntes Detail zum Vorschein. Zahlreiche Juden waren begeisterte Kraxler und Alpenvereinsgründer bzw. deren Mitglieder. So lange, bis jüdische Vereine verboten wurden. Übrigens: Anlässlich des Arlbergbahnjubiläums wird der Vorarlberger Alfred Graf ein Kunstprojekt entlang der Strecke realisieren.

Klostertalmuseum Wald am Arlberg: ab Juni Ausstellung zu 125 Jahre Arlbergbahn  Montafoner Museen: in allen vier Museen (Schruns, Silbertal, Bartholomäberg, Gaschurn) ab Pfingsten Projekte zu Alpinismus und Tourismus  Jüdisches Museum Hohen­ems: ab 26. April Ausstellung zu jüdischen Alpenvereinen, Bergsteigern etc.  Landesmuseum Bregenz: ab 20. Juni: „Schnee” zu Alpinismus und Kunst

25. Jänner: Fahrt mit der historischen Lawinenlok 1020-42 ab 14 Uhr von Bludenz nach Dalaas; 15 Uhr, Kristbergsaal Präsentation der Fotodokumentation zur Arlbergstrecke von Josef Concin.

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