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Alle Tourismusmitarbeiter können sich testen lassen

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. ©APA
Ab heute, 1. Juli, können sich in Österreich alle Tourismusmitarbeiter mit Gästekontakt freiwillig auf Covid-19 testen lassen. Das Testprogramm wird nach einem Pilotbetrieb auf ganz Österreich ausgerollt. 65.000 PCR-Abstriche können wöchentlich durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt der Bund, bis Jahresende stehen 150 Millionen Euro bereit, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Wien. "Wir hoffen, dass so viele Betriebe wie möglich mitmachen, wir haben das Programm so breit wie möglich aufgestellt", meinte Köstinger. Ziel sei, dass "in der Hauptsaison rund 70 bis 80 Prozent der Betriebe teilnehmen". Damit will das Tourismusland Österreich versuchen, "maximale Sicherheit für Gäste und ein möglichst unbeschwertes Urlaubserlebnis sicherzustellen", sagte die Ministerin. Das Programm sei "einzigartig weltweit", es gebe bereits Anfragen aus anderen Tourismusregionen.

Ein Test pro Woche wird gefördert

Testen lassen können sich alle Mitarbeiter in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis, Inhaber mit Kundenkontakt sowie Dienstleister im gewerblichen Beherbergungsbetrieb mit Kundenkontakt, wie beispielsweise Masseure oder Schwimmtrainer. Gefördert wird ein Test pro Kalenderwoche bis vorerst 31. Oktober. Die Anmeldung erfolgt über oesterreich.gv.at.

"Der Betrieb oder der Mitarbeiter selbst registriert sich einmal auf der Plattform und bekommt einen QR-Code zugesandt", erläuterte Köstinger. Teilnehmen können alle Labore, die den von der AGES ausgegebenen Teststandard erfüllen. Die Labore sind auch für die Organisation der Untersuchung zuständig. Bei der Abstrichnahme müssen der QR-Code sowie ein Lichtbildausweis vorgelegt werden. Der Test kann im Labor oder mobil stattfinden, etwa im Beherbergungsbetrieb oder bei einem niedergelassenen Arzt. Köstinger kann sich auch eine Probeentnahme durch das Rote Kreuz vorstellen. Es gehe darum, "so viel Flexibilität wie möglich" zu bieten. Binnen 48 Stunden soll das Testergebnis vorliegen, ist jemand Covid-19-positiv, ist die Gesundheitsbehörde für das weitere Vorgehen zuständig. Außerdem wird dieses Ergebnis automatisch ins Epidemiologischen Meldesystem (EMS) eingespeist.

Infizierte so schnell wie möglich finden

Für die arbeitsrechtlichen Belange will die Wirtschaftskammer Österreicher (WKÖ) via Infoblatt informieren. Defakto haben Mitarbeiter aber ein Recht auf die Durchführung des PCR-Tests in der Arbeitszeit, sagte Susanne Kraus-Winkler, Obfrau im Fachverband Hotellerie. Ob ein Fahrtkostenersatz auch zusteht, sei noch die große Frage und hänge auch von der Nähe des Betriebs zum Labor ab. Die Teststrategie bedeute jedenfalls keine Bürokratie für Betriebe und Mitarbeiter. Betriebssperren sollen nur dann erfolgen, "wenn es wirklich notwendig ist", sagte Kraus-Winkler.

Köstinger betonte, dass "wir in einer Pandemie sind und es schaffen müssen, Infizierte so schnell wie möglich zu finden". Dazu trage auch die Tourismus-Teststrategie bei. Das sei "die Überlebensversicherung für die Herbst und Wintersaison", sagte die Ministerin. Denn spätestens dann halten sich wieder viele in geschlossenen Räumen auf, wo eine Ansteckung wahrscheinlicher als im Freien ist.

Das vorhergegangene Pilotprojekt wurde zunächst in fünf Regionen - Montafon (Vorarlberg), Wilder Kaiser (Tirol), Wachau (Niederösterreich), Spielberg (Steiermark) und Wörthersee (Kärnten) - sowie in weiterer Folge auch in Wagrain-Kleinarl durchgeführt. 5.000 Tourismusmitarbeiter wurden getestet - vier waren Covid-19-positiv.

(APA)

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