Dem Altern wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, erst recht, wenn es Frauen betrifft. „Dabei sehen wir demografisch eine Entwickung, in der ältere Menschen den größten Teil der Gesellschaft ausmachen, und davon sind Frauen der größte Teil“, verdeutlichte Sarah Bard, Geschäftsführerin des Fraueninformationszentrums femail in Feldkirch. Die Diskriminierung von Frauen würde aber nicht erst im Alter beginnen, sondern schon frühzeitig einsetzen, nannte Bard Körperbilder und Schönheitsideale. Im Alter kommt dann oft noch die Armut dazu, von der Frauen viel öfter betroffen sind als Männer, weil ihre Pension meistens deutlich niedriger ist.
Mit Scham behaftet
Dabei leisten Frauen viel. Sie übernehmen oft die unbezahlte Pflegearbeit zu Hause, kümmern sich um Kinder, Partner, Enkel und Eltern, und sie wollen berufstätig sein, anständig Geld verdienen, um später eine ordentliche Pension zu haben. „Dieser Mehrfachbelastung sind Männer gar nicht ausgesetzt, weil sie den gesellschaftlichen Erwartungsbildern nicht entsprechen“, erklärte Bard. Dass sich Frauen bei Überlastung nur selten Unterstützung holen, führt sie zum einen auf fehlende Information zurück, zum anderen sei das oft noch mit Scham behaftet.
Laut Sarah Bard müsste es in erster Linie darum gehen, die besonders in Vorarlberg enormen Gehalts- und damit verbunden Pensionsunterschiede aufzulösen. Dies könnte ihrer Ansicht nach durch eine faire Aufteilung der Care- und Erwerbsarbeit innerhalb der Familie geschehen. Die Politik könnte zusätzlich einen Bonus leisten. „Von allen Seiten könnte da mitgeholfen werden.“ Das würde allen ein glückliches Älterwerden ermöglichen. Bard ist zuversichtlich, einiges bewegen zu können. „Vorarlberg ist klein, da haben wir viele Chancen, etwas zu verändern“, zeigte sich Sarah Bard bei „Vorarlberg LIVE“ überzeugt.
(vn/mm)
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