Wer nun glaubt, dass Albiez` ihre Fahrt in einem gewöhnlichen Fahrzeug antreten, der irrt. Oh Nein, verreist wird standesgemäß mit langen Ledermänteln und ebensolchen Hauben. Den Kühlergrill des edlen Gefährts ziert der berühmte blaue Riley-Diamond. Ihrem Riley Jahrgang 1937 mit Doppelnockenwellenmotor begegneten die beiden auf einer Messe in Holland. Wir waren sofort Feuer und Flamme, erinnert sich Friedlinde Albrich, wir wussten genau, diesen wollen wir haben und keinen anderen. Nach langwierigen Verhandlungen wechselte das chromblitzende Fahrzeug mit seinen roten Ledersitzen endlich seinen Besitzer.
Der kleine Bruder
In jahrelanger Arbeit wurde der Oldtimer von Alfred Albiez liebevoll restauriert. Der gelernte Maschinenbauer kennt jeden einzelnen Bestandteil des Wagens wie seine eigene Westentasche. Im Zuge der Renovierung bekam der Riley einen kleinen Bruder Marke Eigenbau. In aufwendiger Handarbeit fertigte Alfred Albriez eine originalgetreue Kopie als Tretauto an. Dabei habe ich schon mal an meine zukünftigen Enkel gedacht, so Albiez lachend. Wenn das Mini-Vehikel nicht gerade der Oper in Graz als Ausstellungsstück dient, verbringt es die Wartezeit in einer eigens angefertigten hölzernen Kiste im Hause Albiez.
Die Liebe zum Rennsport
Die englische Automarke Riley, erfuhr ihren Aufstieg und ihre Blüte in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg und wurde zunehmend im Rennsport eingesetzt. Die Familie Riley baute das erste Fahrzeug mit einer mechanischen Einlassventilsteuerung, erklärt Albiez, auch war es weltweit das erste Auto mit abnehmbaren Rädern. Das Rennfahren liegt auch dem Ehepaar Albiez im Blut. Alfred und Friedlinde Albiez beschränken sich aber nicht nur auf Ausflüge sondern setzen ihren Schatz immer wieder auf verschiedenen Rennveranstaltungen ein. So zählen beispielsweise Rennen wie das berühmte Gaisbergrennen in Salzburg, das Klausenrennen in der Schweiz, die Südsteiermark-Klassik oder die Silvretta-Klassik seit Jahren zur beliebten Freizeitbeschäftigung des sportlichen Paares. Während Alfred die Kurven meistert hält Beifahrerin Friedlinde das Route-Book in der Hand. Ich verlasse mich da voll auf sie, erklärt Albiez, denn sie macht das hervorragend.
Der Erfolg gibt den beiden Recht. Zahlreiche Schleifen, Kränze und Pokale nehmen in der geräumigen Autogarage ein ganzes Regal ein. So belegte das Paar vor einem Jahr beim Steinbockrennen in Gargellen in der Gesamtwertung den 2. Rang. Gegen internationale Gegner, versteht sich. Bei der Anreise zu Rennveranstaltungen darf der Riley Huckepack fahren. Da fährt er im Hänger mit.
Bild: Alfred und Friedlinde mit ihrem Riley bei der Südsteiermark-Klassik
Factbox:
Marke Riley
Doppelnockenwellenmotor
58 Ps
1496 ccm
4-Zylinder
Baujahr 1937
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