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Aleviten informieren mit süßer Suppe

Aleviten informierten in Feldkirch über ihre Religion.
Aleviten informierten in Feldkirch über ihre Religion. ©Manfred Bauer
Feldkirch/Stadt. Im Raum Feldkirch leben rund 1500 Aleviten, in Vorarlberg sind es rund 7000. Sie haben sich am Sonntag in Feldkirch, Dornbirn und Bregenz bemüht, die Bevölkerung über das Alevitentum zu informieren.

Auf dem Feldkircher Sparkassenplatz stießen ihre Informationen auf fruchtbaren Boden. Zahlreiche Christen nahmen sich die Zeit und ließen sich die vom Islam geprägte aber auch deutlich zu diesem abgegrenzte alevitische Religion erklären. Dazu boten sie den Interessierten und Neugierigen einen Teller „Asure” an, eine süß gekochte Nachspeise aus Bohnen, Backerbsen, Weizen, Reis, Wasser, Rosinen und Puderzucker. Die Feldkircher Vizebürgermeisterin Erika Burtscher kostete mit der ebenfalls anwesenden LAbg Dr. Gabriele Nußbaumer die süße Suppe und hörte aufmerksam den Erklärungen der Alevitin zu.

Die Aleviten wohnen vornehmlich im türkischen Anatolien und sind nach den Sunniten die zweitgrößte Religionsgemeinschaft (ca. 30 bis 40 Prozent) in der Türkei. Von den Sunniten werden die Aleviten damals wie heute verachtet und verfolgt. Bei ihren Ausführungen stellten sie klar, dass ihre Religion viele Parallelen zum Christentum hat: Sie beten nur in einem Haus und haben keine Moscheen, sie knien nicht, müssen kein Kopftuch tragen, singen Lieder beim Beten, haben Bilder im Bethaus, usw. Ihre Sprichworte sagen sehr viel über ihre Religion aus:
Was Du suchst findest Du in Dir selbst, nicht in Jerusalem und nicht in Mekka.
Glücklich ist, wer die Gedankenfinsternis erhellt.
Bete nicht mit den Knien sondern mit dem Herzen.
Du sollst bescheiden sein und nie ein Herz brechen.
Der Verstand sitzt im Herzen und nicht in der Krone.
An allen Feierlichkeiten nehmen Männer, Frauen und Kinder gleichberechtigt teil, sie haben die gleichen Rechte und Pflichten.
Manfred Bauer

Sparkassenplatz, 6800 Feldkirch, Austria

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